Wien/Linz – Auch wenn Österreichs Arbeitnehmer die Entwicklung der eigenen Betriebe positiv bewerten, sehen sie die allgemeine wirtschaftliche Zukunft im Sinkflug. Das geht zumindest aus dem aktuellen Arbeitsklima-Index hervor, den die AK OÖ veröffentlicht hat. Die schlechte Einschätzung der Wirtschaftslage sei Resultat des "ständigen Gejammeres von Unternehmen", meinte AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer.

85 Prozent der Beschäftigten beurteilen die betriebliche Entwicklung durchwegs gut, seit Jahren ist dieser Anteil relativ konstant. Der Pessimismus bezüglich der Wirtschaftssituation im Land nimmt hingegen von Jahr zu Jahr zu. Vor allem in Oberösterreich hat sich die Stimmung in den letzten zwei Jahren drastisch verschlechtert. Statt 87 sehen jetzt nur mehr 52 Prozent in eine rosige Zukunft. Österreichweit liegt dieser Anteil bei 54 Prozent.

Für Kalliauer lässt dieses Auseinanderklaffen der Werte nur einen Rückschluss zu. "Die Betriebe stehen gut da, erwirtschaften satte Gewinne – und jammern dennoch die Wirtschaft krank, um den Sozialstaat abräumen zu können." Besonders wehklagen würden laut dem Index aktuell "die oberösterreichischen Industriellen" und das obwohl "die Gewinnentnahmen doppelt so stark steigen wie die Löhne. Und die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital 20 Prozent und mehr beträgt ", ärgert sich der AK-Präsident. Er fordert daher die Wirtschaftsvertreter auf, mit ihrer Kampagne aufzuhören. (APA, 10.11.2016)