Der "Tatort" regt auf, unterhält, langweilt, polarisiert, er ist Kult und das letzte Lagerfeuer des deutschen Fernsehens. Wenn sich die TV-Nation am Sonntag um 20.15 Uhr zum "Gottesdienst" versammelt, teilt sich die Welt für 90 Minuten in Gut und Böse. Eine Würdigung inklusiver üppiger Datensammlung

Die anfänglichen Erwartungen waren bescheiden. Wie lange denn diese neue "Tatort"-Reihe geplant sei, wurde der damalige ARD-Koordinator für Fernsehspiele, Horst Jaedicke, 1970 bei der Präsentation des Ur-"Tatorts" gefragt. Seine Antwort: "Wir haben schon an zwei Jahre gedacht."

Es sind 46 Jahre, 1.000 Folgen und 2.280 Leichen geworden, ein Ende ist nicht abzusehen. Millionen von Zuseherinnen und Zusehern wuchsen mit dem "Tatort" auf, für sie gehört nicht nur die Mörderjagd zur immergleichen Zeit am Sonntagabend dazu, sondern auch der Ausflug in Welten, die ihnen mal näher, mal ferner sind.

Zwangsprostitution, Umweltbelastung, Fleischskandale, Drogenhandel, Cyberkriminalität, Neonazis, Schlepperunwesen – es gibt praktisch keinen gesellschaftlichen Missstand, den der Tatort ausgelassen hätte, schließlich hat sein öffentlich-rechtlicher Sender einen Bildungsauftrag. Das ist ganz im Sinne von "Tatort"-Erfinder Gunther Witte, der 1970 drei Kriterien festlegte: Regionalität, eine Hauptrolle für den Kommissar, und die Geschichte der BRD soll im Tatort widergespiegelt werden.

22 Ermittlerteams im Einsatz

Sie gelten bis heute. Aktuell ermitteln 22 Teams, so viele und so unterschiedliche wie noch nie. Manche Ermittler – Frank Thiel in Unterhosen, die einsame Lena Odenthal mit ihrer Katze – glaubt man besser zu kennen als den eigenen Nachbarn. Brisante Themen gehen auch nicht aus, gerade hat der Islam Hochkonjunktur.

Geändert haben sich natürlich die Zuseherzahlen. In den Siebzigerjahren, als es noch keine private TV-Konkurrenz und keine tausend Ablenkungen durch das Internet gab, erreichte der Tatort in Deutschland 20 Millionen Zuseher. Heute sind es um die zehn Millionen, mit Ausschlägen nach oben wie unten. In Österreich schalten im Schnitt um die 800.000 ein. Seit 2006 sind die Zuseherzahlen wieder gestiegen.

Public Viewing ist "in"

Soziologen erklären das damit, dass gemeinsames Fernsehen – mit der Familie, Freunden oder in einer der zahllosen "Tatort"-Kneipen – nach dem Ende der Fußball-WM 2006 in Deutschland populär wurde. "Tatort"-Public-Viewing ersetzte Fußball-Public-Viewing.

"Man kann den 'Tatort' auch als säkularisierten Gottesdienst sehen. Früher gingen die Leute in die Kirche, heute schauen sie 'Tatort' und bekommen erklärt, was richtig und was falsch ist", sagt Dennis Gräf, Medienwissenschafter an der Uni Passau, zum STANDARD. Und am Montag wird dann im Büro darüber diskutiert.

Gräf hat seine Promotion zum "Tatort" verfasst ("Ein populäres Medium als kultureller Speicher") und erklärt den Erfolg so: "Der 'Tatort' spricht die gesellschaftliche Mitte an. Es werden keine extremen Positionen vertreten, daher können viele Zuseher um 21.45 Uhr sagen, dass sie mit dem gezeigten Weltbild einverstanden sind." Nachsatz: "Anders würde es auch nicht gelingen, jeden Sonntag Millionen Menschen vor dem Fernseher zu versammeln."

Im Umkehrschluss muss und darf man – gerade zum Jubiläum – auch konstatieren, dass manche Folgen schlicht und einfach langweilig sind, weil die Kommissare ausgelatschten Pfaden folgen müssen und/oder die Handlung so vorhersehbar ist wie der Bruch von Boernes Brille, wenn Thiel drübertrampelt.

Apropos: Dafür fangen viele Ermittler selbst in schwachen Folgen mit ihren Persönlichkeiten noch einiges an Längen und Hängern ab. An schrägen, spannenden Typen mangelt es im Moment ja nicht. Und so wird es wohl noch länger bei vielen Fans heißen: am Sonntagabend von 20.15 bis 21.45 Uhr bitte keine Anrufe!

1.

Es begann am 29. November 1970. Kommissar Paul Trimmel (Walter Richter) klärte in "Taxi nach Leipzig" den Mord an einem Kind an der deutsch-deutschen Grenze. Zu verdanken haben wir die Reihe Erik Ode. Dessen Krimifigur "Der Kommissar" im ZDF war so beliebt, dass die ARD dagegenhalten wollte und Redakteur Gunther Witte mit der Entwicklung einer Serie in Anlehnung an das erfolgreiche "Stahlnetz" beauftragte. Der 1.000. Tatort heißt wieder "Taxi nach Leipzig". Maria Furtwängler und Axel Milberg ermitteln im längst vereinten Deutschland.

Foto: NDR/Scharlau

Blaue Augen

Jeden Sonntag wirft Horst Lettenmayer dem Publikum Blicke zu. Den Vorspann schuf die Grafikerin Kristina Böttrich-Merdjanowa (1933–2012), Klaus Doldinger schrieb die Titelmelodie des "Tatorts".

Reich wurde der Jazzmusiker und Komponist damit übrigens nicht. Nach eigener Angabe erhält er pro Folge 50 Euro. Die Titelmusik ist Teil des Kults, weshalb sich der Schauspieler und Hamburger "Tatort"-Kommissar Til Schweiger einen schweren Shitstorm einhandelte, als er diesen abschaffen wollte.

Foto: apa/dpa/wdr

Erste Leiche: Petra Mahlau spielte das tote Kind in der ersten "Tatort"-Folge "Taxi nach Leipzig"

Mit neun Jahren spielte die Tochter des Hamburger Kameramanns Nils-Peter Mahlau nach dem Drehbuch von Friedhelm Werremeier und Peter Schulze-Roh den toten Buben Bertram Landsberger. Ihr fünfjähriger Bruder Boris spielte ebenfalls mit. Boris hatte ein paar Sätze Text und erhielt 50 Mark Honorar, Petra bekam einen Tag schulfrei. Anschauen durfte sie die Folge nicht.

Hier im Bild: Der "Erfinder" des "Tatorts", der ehemalige Leiter der Programmgruppe Fernsehspiel WDR, Gunther Witter.

Foto: APA/dpa/Angelika Warmuth

73 Folgen war der "Tatort" alt, als es zum ersten ganz großen Skandal kam

Wolfgang Petersen ließ Nastassja Kinski in "Reifezeugnis" am 27. März 1977 ihren Erpresser töten und damit die eigene Vergewaltigung verhindern. Darüber hinaus war sie minderjährig und mit dem Lehrer liiert. Damals ein Riesengeschrei, heute maximal ein Fall für Mitmachfernsehen.

Foto: rbb/NDR/TelePress

1978: Acht Jahre gingen ins Land, bis die erste Kommissarin kam

Nicole Heesters ging als erste Ermittlerin der Reihe auf Mörderjagd. Der SWF schuf Oberkommissarin Marianne Buchmüller und schickte sie in "Der Mann auf dem Hochsitz" gegen Attentäter ins Rennen. Die Karriere dauerte nur kurz: 1980, nach drei Folgen, war schon wieder Schluss.

Foto: swr

Anspieltipps: Die besten "Tatort"-Folgen

  • Der frühe Abschied (698): Ein Baby stirbt. Die Gesellschaft verurteilt die Mutter. Andrea Sawatzki nicht.
  • Borowski und der stille Gast (842): für den bösesten Mörder aller Zeiten.
  • Angezählt (881): Man wollte es nicht glauben: Auch Österreicher können Krimi. Danke, Adele Neuhauser (im Bild).
  • Im Schmerz geboren (920): Ulrich Tukur und die Mordorgie waren aus einem Guss.
  • Die Wiederkehr (939): Ein verschwundenes Kind taucht wieder auf. Aber ist es das richtige? Sabine Postel kommt dahinter.
  • Die Geschichte vom bösen Friederich (983): Nicholas Ofczarek spielte, was er am besten kann: den schmierigen Bösewicht.
Foto: orf

Originelle Macken: Wichtig, um die Unverwechselbarkeit von Kommissaren zu erhöhen

  • Schimanskis Feldjacke
  • Odenthals Katze
  • Lindholms Nachwuchs
  • Stoevers und Brockmöllers Jazzauftritte
  • Haferkamps Beziehung zu Ex-Frau und Frikadellen
  • Palus Fahrrad
  • Veigls Dackel
  • Hickhack zwischen Thiel und Boerne
  • Tschillers Narben
Foto: ard/orf

Auf freiem Fuß: Ungeschriebenes Gesetz – am Ende muss der Mörder gefasst sein

In nur ganz wenigen Fällen war das nicht der Fall, darunter:

  • Borowski und der stille Gast (842, im Bild)
  • Der Wald steht schwarz und schweiget (838)
  • Die Wahrheit (997)
Foto: ard, orf

ORF-Ermittler

  • Viktor Marek, 1971–1987, Fritz Eckhardt (im Bild)
  • Kurth Hirth, 1984–1986, Kurt Jaggberg
  • Oberinspektor Pfeifer, 1986, Bruno Dallansky
  • Herbert Passini, 1987, Christoph Waltz
  • Michael Fichtl, 1989–1996, Michael Janisch
  • Max Becker, 1996, Klaus Wildbolz
  • Paul Kant, Jakob Varanasi, 1997, Wolfgang Hübsch, Johannes Nikolussi
  • Moritz Eisner, 1999 bis heute, Harald Krassnitzer, ab 2011 mit Bibi Fellner (Adele Neuhauser)

1.013 "Tatort"-Folgen zählt der ORF. Österreich ging in den 1980ern eigene Wege und produzierte zwischen 1985 und 1989 13 "Tatort"-Folgen ohne die ARD.

Foto: ORF

1,2 Millionen sahen in Österreich "Eine mörderische Rolle" mit Leo Felber (303). Zweiter in der Liste der meistgesehenen "Tatorte" in Österreich ist "Sternschnuppe" (974) mit Moritz Eisner (1.169.000 Zuschauer), gefolgt von "Tod eines Polizisten" (301) mit Manfred Krug (1.156.000).

Arthur Arapetian

26,57 Millionen Zuseher schaffte "Rot-rot-tot" mit Kommissar Eugen Lutz (Werner Schumacher). Folge 83 ist damit bis heute die meistgesehene in Deutschland. Der Skandal-"Tatort" "Reifezeugnis" (73) mit Kommissar Finke (Klaus Schwarzkopf) kam auf 23,05 Millionen, "Zürcher Früchte" (85) mit Kommissar Bergmann (Heinz Treuke) auf 24,91 Millionen.

Arthur Arapetian

Schweizer Löcher: Von 2001 bis 2010 macht der "Tatort" in der Schweiz Pause

Reto Flückiger hatte zwei Morde im Schweizer Fernsehen außerhalb der Reihe aufgeklärt, als er 2011 zum "Tatort"-Kommissar aufstieg. Die Rückkehr gestaltete sich schwierig: Das SRF hatte Qualitätsbedenken und kippte die Folge kurzerhand aus dem Programm. Die Premiere von "Wunschdenken" (806) erfolgte nach Nachbesserungen vier Monate später.

Foto: srf

Kritik müssen nicht nur viele "Tatort"-Kommissare einstecken. Auch die Macher stehen oft in der Kritik. Die gängigsten Vorwürfe lauten:

  • unrealistisch
  • brutal
  • fad
  • Tourismusprogramm
  • seichte Gesellschaftskritik
  • schon wieder ein Frauenmord

  • schon wieder ein Kindesmord
Foto: ard/orf

Ihr Kinderlein kommet: 14 Folgen mit "Kind" im Titel

  • Kein Kinderspiel (108)
  • Kindergeld (140)
  • Kinderlieb (250)
  • Kinderspiel (261)

  • Kinder der Gewalt (411)
  • Kindstod (472)
  • Schlaf, Kindlein schlaf (502)
  • Das verlorene Kind (648)
  • Kinderwunsch (735, Trailer oben)
  • Königskinder (756)
  • Kinderland (834)
  • Ihr Kinderlein kommet (835)
  • Geburtstagskind (879)
  • Zirkuskind (900)
tatortfans

Weil sie Mädchen sind: Zehn Folgen mit "Mädchen" im Titel

  • Das Mädchen am Klavier (70)
  • Das Mädchen von gegenüber (82)
  • Das Mädchen auf der Treppe (138)
  • Tod eines Mädchens (246)
  • Das Mädchen mit der Puppe (330)
  • Das namenlose Mädchen (663)
  • Borowski und das Mädchen im Moor (688)
  • Das Mädchen Galina (738)
  • Wegwerfmädchen (853, im Bild)
  • Borowski und das verlorene Mädchen (999)
tatortfans

Buben im "Tatort": Zwei Folgen hatten "Knabe" oder "Junge" im Titel

  • Der Prügelknabe (530, Video oben)
  • Alle meine Jungs (912)
German Movie Archive

Waltz im "Tatort": Dreimal spielte Christoph Waltz im "Tatort" mit, einmal als Ermittler

  • Wunschlos tot (196): Sein Kommissar Passini war ein einmaliges Gastspiel (Bild oben).
  • Schlaflos in Weimar (650): In dem Fall mit Kommissar Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) spielt Waltz eine dubiose Figur in der Kunstszene.
  • Liebeswirren (705): Für Batic und Leitmayr ist Waltz in der Münchner Schwulenszene der Hauptverdächtige.
Foto: ORF

Prominente Gäste: Schauspieler und andere schauten gern im "Tatort" vorbei

  • Curd Jürgens (im Bild)
  • Roger Moore
  • Udo Lindenberg
  • Anne Bennent
  • Heinz Bennent
  • Helmut Berger
  • Berti Vogts
  • Dieter Bohlen
  • Vico Torriani
  • Götz George
Foto: swr/ard

Bestbezahlt: Eine Rolle im "Tatort" zahlt sich in jedem Fall aus. Die Entlohnung gehört zu den besten im deutschsprachigen Fernsehen. Ein Drehtag in einer wichtigen Nebenrolle bringt rund 5.000 Euro. Kommissare dürfen je nach Marktwert mit einem Honorar zwischen 60.000 und 220.000 Euro pro Folge rechnen.

Foto: orf/ard

Scheiße: Worte, die so noch nicht im Fernsehen zu hören waren

"Zottel, du Idiot, hör auf mit der Scheiße." (Folge 126, "Duisburg-Ruhrort"): Fäkaliensprache wurde das Markenzeichen von Horst Schimanski, gespielt von Götz George. Der 1938 oder 1943 in Stettin oder Breslau – hier divergieren die Angaben – geborene Kriminalhauptkommissar brachte ab 28. Juni 1981 einen neuen Stil ins Patschenkino.

Legendär etwa: "Für mich ist die ganze Welt ein großer Arsch." Oder: "Wo ist meine Currywurst? Den Kinderpimmel kannste allein essen."

Beliebt war auch Ergriffenheit signalisierendes Stammeln: "Komm, komm! Du, Mensch, du, das kannste doch nicht machen! Mensch, du!" Es war eben vieles einfach "Scheiße".

Foto: WDR/Uwe Stratmann

Best of Böse

  • Gottfried John in "Der König kehrt zurück" (318): Stoever überführt den Ganoven schlimmer als bei Bond.

  • Matthias Habich in "Der kalte Tod" (343): Otto Sorensky hatte Leichen im Keller. Odenthal stockte der Atem.
  • Christian Berkel in "Schwarzer Advent" (400): Grausiger war kein Versicherungsvertreter.
  • Matthias Brandt in "Stirb und werde" (574): Serienkiller, zum Fürchten.
  • Marc Bischof in "Es ist böse" (836): wickelt sich beim Prostituiertenmord in Frischhaltefolie. Wenn das nicht krank ist.
  • Corinna Harfouch in "Die Ballade von Cenk und Valerie" (837): Als Profikillerin macht sie auch nicht vor dem Kanzler halt.

  • Lars Eidinger in "Borowski und der stille Gast" (842), "Borowski und die Rückkehr des stillen Gasts" (964): Stalker und Frauenmörder, packte zweimal zu.
  • Ulrich Matthes in "Im Schmerz geboren" (920): schlimmster Schurke ever (oben im Bild).
Foto: ORF

73-mal jagten Batic und Leitmayr bisher Mörder. Im Ranking der meisten "Tatort"-Einsätze folgen Ballauf und Schenk (67) sowie Odenthal (64).

Bayerischer Rundfunk

Schnellschuss: 90 Sekunden dauerte es bis zur ersten Sexszene in Nick Tschillers zweitem Fall "Kopfgeld" am 9. März 2014. Schneller als Til Schweiger kam im "Tatort" keiner.

Foto: orf/ard

51 Tote, so viele wie nie zuvor, gab es in der Folge "Im Schmerz geboren" (920) mit Ulrich Tukur am 12. Oktober 2014. Ein Erfolg bei Publikum und Kritik. Rekord.

Foto: ard, orf

Bild nicht mehr verfügbar.

Verbotene Früchte: Manches wurde nie wiederholt. Die Gründe? Meist banal

  • Der Fall Geisterbahn (16): unklare Rechteverhältnisse.
  • Tod im U-Bahnschacht (57): Franz Josef Strauß tobte über den "Banditenfilm aus Montevideo mit Bordelleinlage"; blieb lange Zeit im "Giftschrank", weil zu brutal.
  • Drei Schlingen (78): wegen übertriebener Brutalität 25 Jahre versperrt.
  • Der gelbe Unterrock (109): einfach zu schlecht, 36 Jahre ungespielt.
  • Mit nackten Füßen (110): In der Folge wurde Epilepsie als Geisteskrankheit bezeichnet.
  • Tod im Jaguar (335): wegen antijüdischer Passagen unter Verschluss.
  • Krokodilwächter (346): laut ARD "rassistisch, sexistisch, menschenverachtend".
  • Wem Ehre gebührt (684): Vorurteile gegen Aleviten (siehe Bild oben).
Foto: apa, epa, Achim Scheidemann

Schreibweise: Immer wieder kamen namhafte Autoren zum Zug

  • Felix Huby: bürgerlich Eberhard Hungerbühler, schrieb 34 Folgen. Erfinder der Kommissare Palu, Bienzle und Casstorff.
  • Henning Mankell: Der schwedische Krimiautor schrieb Vorlagen für drei Borowskis.
  • Martin Walser: "Armer Nanosh" verfasste der deutsche Schriftsteller für Stoever und Brockmöller.
  • Herbert Rosendorfer: Neben drei weiteren Folgen schrieb er "Wohnheim Westendstraße" (63).
  • Bodo Kirchhoff: "Alptraum" (359) mit Lea Sommer. Hannelore Elsner wurde daraus später "Die Kommissarin".
  • Felix Mitterer: treuer "Tatort"-Autor. Zu seinen bedeutendsten Beiträgen gehört "Elvis lebt!" (504), die schaurige Heimatgeschichte der Walder-Buben (siehe Video oben)
moviesDE

Regiegenie: Diese Regisseure waren sich für den "Tatort" nicht zu schade

  • Hartmut Griesmayr: führte bei 25 "Tatort"-Folgen Regie – so oft wie keiner.
  • Axel Corti: Zwei Folgen entstanden unter dem österreichischen Könner. Besonders war "Herzjagd" (119): Kommissar Willi Kreutzer (Willy Semmelrogge), Assi von Haferkamp (Hansjörg Felmy), ging als Einzelermittler auf Streife.
  • Margarethe von Trotta: Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) bekam es in Folge 767 mit einem Geiselnehmer zu tun.
  • Dominik Graf: Schon der Titel "Frau Bu lacht" (322) ist genial.
  • Wolfgang Petersen: Der sechste "Tatort" des späteren Hollywood-Regisseurs ("Air Force One", "Troja") saß: Mit "Reifezeugnis" trieb er 1977 den Zuschauern Schamesröte ins Gesicht.
Foto: ard, orf

Wiederschauen: Was Paul Watzlawick meinte: Man kann nicht nicht "Tatort" sehen

Dafür sorgen wöchentliche Wiederholungen alter und neuer Folgen im deutschen Fernsehen in zweistelliger Zahl. Die ARD und ihre Programme wären ohne diese Inhalte nicht möglich.

Im Bild: Das Kommissar-Team Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) und Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) in "Herzversagen", einer Folge aus dem Jahr 2004.

Foto: rbb/HR/Bettina Müller

Liedgut, deutsches: Der "Tatort" und die Musik, das heißt, nicht zu viel erwarten

  • Chris Norman: Midnight Lady, in: Der Tausch (180)
  • Sandra: Stop for a Minute, in: Salü Palu (201)
  • Blue System: Silent Water, in: Moltke (214)
  • Bonnie Tyler: Against the Wind, in: Der Fall Schimanski (252)
  • Roland Kaiser: Egoist, in: Summ, summ, summ (867)
  • Element of Crime: Wenn der Wolf schläft, müssen alle Schafe ruhen, in: Der irre Iwan (929)
  • Rammstein: Asche zu Asche, in: Die Geschichte vom bösen Friederich (983, oben im Bild)
Foto: orf,ard

"Tatort"-Philosophie: Den Tatort verstehen helfen

  • Sören Kierkegaard: Der Begriff Angst
  • Karl Marx, Entfremdungskritik
  • Theodor W. Adorno, Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung
  • Marshall McLuhan: Die magischen Kanäle
Foto: wdr

Mit Freunden schauen: Wo man in Österreich den "Tatort" öffentlich schauen kann

  • Hawidere, 15., Ullmannstraße 31
  • Little Stage, 5., Ramperstorffergasse 66
  • Moped, 3., Salmgasse 23
  • Philosoph, 1., Judengasse 11
  • Red Lion Vienna, 3., Löwengasse 6
  • Schikaneder, 4., Margaretenstraße 24 –
    Achtung: Kommenden Sonntag wegen einer Veranstaltung ausnahmsweise nicht! Sondern im TopKino, 6., Rahlgasse 1
  • Postgarage Café, Dreihackengasse 42, 8020 Graz
Foto: wdr

"Tatort" nachlesen: Wer mehr wissen will, liest in diesen Büchern nach

  • Holger Wacker: Das große "Tatort"-Buch, Henschel 2002
  • Rüdiger Dingemann: Tatort. Das Lexikon, Knaur 2010
  • Wolfram Eilenberger, Thea Dorn: Der Tatort und die Philosophie, Tropen 2014
  • Kurt-J. Heering, Silke Plorath: 111 Gründe, den Tatort zu lieben, Schwarzkopf & Schwarzkopf 2012
  • Alfred Pfabigan: Mord zum Sonntag. Tatortphilosophie, Residenz 2016
  • Hendrik Buhl: Tatort. Gesellschaftspolitische Themen in der Krimireihe, UVK 2013
Foto: wdr

1.000: Diese Schauspieler haben die längste "Tatort"-Geschichte

Hans Peter Hallwachs (im Bild oben) und Günter Lamprecht waren im ersten "Tatort" und sind am Sonntag beim 1.000. wieder dabei. (Birgit Baumann, Doris Priesching, 11.11.2016)

Landkarte

Wer wo seit wann ermittelt: Alle aktuellen "Tatort"-Kommissare im Überblick

Quiz zum Jubiläum
Wie gut kennen Sie den "Tatort"?

Foto: NDR/Scharlau