Der Punksong "God Save the Queen" brach Ende der 1970er-Jahre einige britische Tabus.

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London – Das hatte sich Andrew Rosindell wohl anders vorgestellt: Am Donnerstagabend forderte der konservative Abgeordnete des britischen Unterhauses, dass BBC1 wieder täglich die Hymne "God Save the Queen" spielen sollte, um den Brexit zu würdigen.

Am Ende der Nachrichtensendung "Newsnight" auf BBC2 erklärte Moderatorin Kirsty Wark am selben Abend, man sei zwar nicht BBC1, aber "sehr glücklich, dem Wunsch zu entsprechen". Im Anschluss wurde "God Save the Queen" gespielt – allerdings nicht die offizielle britische Hymne, sondern der Song der Sex Pistols, der im Großbritannien der 1970er-Jahre von vielen Konservativen als Tabubruch gewertet wurde.

Bis Ende der 1990er-Jahre war das Senden der offiziellen Hymne ein Fixpunkt im Programm der britischen öffentlich-rechtlichen Sender. Rosindell, ein vehementer Brexit-Befürworter, wünschte sich die Wiedereinführung dieser Tradition. (red, 4.11.2016)