Hat Leipzig wahrgenommen: Uli Hoeneß.

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Leipzig – Uli Hoeneß nimmt RB Leipzig ernst. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich Red Bull Leipzig für sehr stark halte", sagte der designierte Rückkehrer auf den Präsidentensessel von Bayern München dem Sender Sky Sport News.

Hoeneß stichelte allerdings auch in Richtung des Aufsteigers, der vor der zehnten Runde ungeschlagen mit zwei Punkten Rückstand Tabellenzweiter hinter den Bayern ist. "Die haben natürlich den Vorteil, dass sie meiner Meinung nach während der Woche immer auf der Couch liegen, wenn wir im Champions-League-Rhythmus sind. Und wie ich den Herrn Mateschitz kenne, wird er, wenn es an Weihnachten notwendig ist, noch ein paar Milliönchen drauflegen. Insofern ist es schon mittelfristig ein gefährlicher Gegner."

Die Aussage provozierte einen Konter von Leipzig-Vorstandschef Oliver Mintzlaff. "Wir sind sicherlich weit entfernt von dem Etat, den Bayern München, Dortmund, Schalke oder auch Wolfsburg haben", sagte er Sky Sport News. "Wenn wir uns den Etat anschauen und nach Tabellenplatz sortieren würden, dann sind wir auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Ich glaube, dass das aussagekräftig genug ist."

Die Leipziger können schon am kommenden Sonntag eine weitere Rekordmarke einstellen. Bleibt die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 erneut unbesiegt, egalisiert sie die Serie des MSV Duisburg, der in der Saison 1993/1994 in den ersten zehn Liga-Partien als Aufsteiger keine Niederlage kassiert hatte. Den besten Start eines Liga-Neulings hat Leipzig schon hingelegt.

Marschall: Titel vorstellbar

Der deutsche Ex-Internationale Olaf Marschall traut RB Leipzig gar die Meisterschaft und damit die Wiederholung seines Sensationserfolges mit dem 1. FC Kaiserslautern 1998 zu. Damals war der ehemalige Admira-Torjäger mit den "Roten Teufeln" unter Otto Rehhagel als Aufsteiger zum Titel gestürmt.

"Die werden natürlich auch wie wir damals von der Euphorie getragen, haben ja schon in der 2. Liga fast alles weggeschossen", sagte Marschall der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). Er sei eigentlich davon ausgegangen, dass keine Mannschaft in dieser Spielzeit den Bayern gefährlich werden könne. "Aber wenn ich sehe, wie diese unbedarften Jungs da herumrennen und Spaß haben – ja, der Titel ist durchaus vorstellbar", sagte der 50-Jährige. Am 21. Dezember treffen die beiden Teams in München erstmals aufeinander. (APA, red 3.11. 2016)