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Dieses Bild zeigt den letzten öffentlichen Auftritt Ris (links) an der Seite ihres Gatten.

Foto: REUTERS/KCNA

Aus dem abgeschotteten Nordkorea dringen selten Informationen aus dem innersten Führungszirkel an die westliche Öffentlichkeit. Das familiäre Umfeld des Kim-Regimes bleibt, von propagandistischen Meldungen abgesehen, gemeinhin ebenso im Verborgenen. Nun mehren sich in westlichen Medien Spekulationen über den Verbleib von Ri Sol-ju, der Ehefrau von Staatschef Kim Jong-un.

Die 2012 offiziell als First Lady Nordkoreas präsentierte Frau wurde seit sieben Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Beobachtern zufolge könne dies zwei Gründe haben: entweder ist Ri schwanger – oder sie ist in Ungnade gefallen.

Zuletzt im März gesehen

Zuletzt wurde Kims Ehefrau im März gesichtet, als sie ein Gesundheitszentrum in der Hauptstadt Pjöngjang besuchte. In den vergangenen Jahren wich Ri ihrem Mann kaum von der Seite. Die südkoreanische Nachrichtenagentur hat nachgezählt: 2013 begleitete sie den Diktator noch etwa zwei Dutzend mal, 2014 immerhin noch 15-mal.

Die britische Tageszeitung "Telegraph" zitiert einen Nordkorea-Experten, der die These stützt, Ri habe es sich mit der mächtigen Schwester ihres Mannes, Kim Yo-jong, verscherzt. Diese leite das Ministerium für Propaganda und Agitation und übe darüber hinaus großen Einfluss auf die Geschicke ihres Bruders aus.

Schon einmal Spekulationen

Schon 2012 löste Ri Rätselraten aus, als sie für mehrere Monate ebenfalls von der Bildfläche der nordkoreanischen Propaganda verschwand. Erst ein Interview mit US-Basketballer Dennis Rodman, der eine Reise nach Pjöngjang unternahm, beendete die Spekulationen: Ri habe eine Tochter geboren. Offiziell wurde der Nachwuchs in Nordkoreas Herrscherfamilie indes nie bestätigt. (flon, 2.11.2016)