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Varta Micro stellt Batterien und Knopfzellen für Hörgeräte und Kopfhörer, Uhren und Kameras her. Die größten Hoffnungen setzt Varta aber auf Batterien, in denen die Energie gespeichert werden kann, die auf Solardächern gewonnen wird.

Foto: APA/EPA/Steffen

Frankfurt am Main/Menziken – Die Frankfurter Börse soll Insidern zufolge in diesem Jahr noch einen neunten Neuzugang bekommen. Der deutsche Batteriehersteller Varta Microbattery wolle aller Voraussicht nach noch diese Woche seinen Börsengang ankündigen, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Varta gehört der Schweizer Montana Tech, hinter der der österreichische Investor Michael Tojner steht.

Varta könnte damit Ende November oder Anfang Dezember die Erstnotiz feiern. Organisiert werden solle der Börsengang von den Investmentbanken HSBC und Jefferies sowie von einer Bank aus Österreich, sagten zwei der Insider. Der letztmögliche Zeitraum für Neuemissionen gilt in diesem Jahr als riskant, weil die Präsidentenwahl in den USA die Aktienmärkte durcheinanderwirbeln könnte.

Varta könnte mit dem Börsengang 150 bis 200 Mio. Euro einsammeln, hatten Insider im September gesagt.

Varta und Montana Tech waren für Stellungnahmen nicht erreichbar.

Varta Micro stellt Batterien und Knopfzellen für Hörgeräte und Kopfhörer, Uhren und Kameras her. Die größten Hoffnungen setzt Varta aber auf Batterien, in denen die Energie gespeichert werden kann, die auf Solardächern gewonnen wird.

Varta geht auf das 1904 gegründete Unternehmen zurück, das jahrzehntelang der Grundstock des Geschäfts der Industriellenfamilie Quandt war, die auch an BMW beteiligt ist. Die Quandts hatten den Batteriekonzern 2002 zerschlagen. Das größere Geschäft mit Autobatterien ging an den US-Autozulieferer Johnson Controls. Das Geschäft mit Haushaltsbatterien wurde an Rayovac (heute Spectrum Brands ) verkauft.

Für Varta Microbattery zahlte Tojner 2007 rund 30 Mio. Euro, später kaufte er auch die Holding Varta AG hinzu und nahm sie von der Börse. Das Unternehmen mit 2.000 Mitarbeitern setzt nach Angaben des Eigentümers rund 200 Mio. Euro um und kommt laut Insidern auf einen operativen Gewinn (Ebitda) von rund 30 Mio. Euro.

Varta könnte der drittgrößte Börsengang dieses Jahres in Frankfurt werden. Mehr als 100 Mio. Euro haben bisher nur die RWE-Ökostromtochter Innogy, der Hamburger Windanlagenbauer Senvion und der Arzneimittelversender Shop Apotheke eingenommen. Von den Erlösen von bisher 5,2 Mrd. Euro entfielen allein 4,6 Milliarden auf Innogy. (APA, 1.11.2016)