Havanna – Die kolumbianische Regierung und die FARC-Guerilla haben erste Änderungen an dem von ihnen geschlossenen Friedensabkommen vorgenommen. In einer gemeinsamen Verlautbarung erklärten sie am Freitag in Havanna, Ziel sei es, schnell zu einem "neuen endgültigen Vertrag" zu kommen. Einzelheiten zu den veränderten Passagen machten beide Seiten zunächst nicht.

Ab Donnerstag werde der ursprüngliche Text weiter überarbeitet, fügten die Verhandlungspartner hinzu. Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und die kolumbianische Regierung hatten sich Ende August nach vierjährigen Verhandlungen in der kubanischen Hauptstadt auf ein Friedensabkommen geeinigt, das sie einen Monat später unterzeichneten. Anfang Oktober gab es bei einem Volksentscheid in Kolumbien jedoch eine hauchdünne Mehrheit gegen das Abkommen.

Die FARC hatte 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. In den Konflikt waren neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen wie das Nationale Befreiungsheer (ELN), rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden dabei mehr als 260.000 Menschen getötet, 45.000 Menschen gelten als vermisst. (APA/AFP, 29.10.2016)