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Apple hat das Macbook Pro überarbeitet. Das Gerät ist dünner und leichter und bietet mit Ausnahme des Einsteigermodells eine neue Touchleiste anstatt der Funktionstasten.

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Die neue Touchbar des Macbook Pro kann verschiedene Bedienelemente, aber auch Textvorschläge und Emojis anzeigen.

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Je nach geöffnetem Programm werden verschiedene Elemente auf der Touchbar angezeigt. Drittentwickler können ihre eigenen Programme ebenfalls dafür anpassen.

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Die Tastatur hat Apple vom 12 Zoll großen Macbook übernommen und überarbeitet.

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Es war kein Geheimnis, was Apple am Donnerstagabend am eigenen Campus enthüllte. Über das neue Macbook Pro gab es davor nicht nur die obligatorischen Gerüchte, Apple leakte es auch selbst. Seit dem neuen Macbook ist es das erste Modell, das von Grund auf erneuert wurde. Die Pro-Serie war davor seit 2012 nicht gravierend überarbeitet worden. Highlight ist die neue Touchbar, die die bisherigen Funktionstasten des Keyboards ersetzt und erweitert. In ersten Hands-ons zeigen sich Tester davon durchaus begeistert.

Anpassbare Touchbar

Die Touchbar ist ein langgezogener Touchscreen, auf dem virtuelle Tasten für Kurzbefehle, Textvorschläge und erweiterte Einstellungen angezeigt werden. Sie passt sich dem aktuell geöffneten Programm an. Unterstützt wird sie von Apples eigenen Apps sowie von dafür optimierten Drittanbieter-Programmen. Nutzer können sie für einige Apps auch selbst anpassen. Am rechten Ende der Touchbar sitzt Apples Fingerabdrucksensor Touch-ID, der zum Entsperren des Geräts und zum Bezahlen mit Apple Pay genutzt werden kann.

"The Verge" weist darauf hin, dass der Screen der Touchbar ein mattes Finish aufweist, sodass es sich eher wie echte Tasten anfühlt als wie ein Touchscreen. Die Leiste sei hell, aber nicht zu hell, um den Nutzer dabei abzulenken. Auf haptisches Feedback hat Apple verzichtet. Laut den Testern funktioniert die Touchbar wie von Apple beworben. Es sei einfach, beispielsweise Filter in der Fotos-Anwendung auszuwählen oder E-Mails zu ordnen.

Auch "Wired" schreibt, dass gewisse Aktionen damit sehr schnell durchgeführt werden können – etwa um eine neue Nachricht in Mail zu öffnen oder in Photos durch Fotos zu scrollen. Die Leiste unterstützt dabei Multitouch für bis zu zehn Finger. Allerdings vermuten die Tester, dass es etwas dauert, bis man sich an die Nutzung der Touchbar gewöhnt und herausgefunden hat, für welche Aktionen sie sich am besten eignet. Der Touch-ID-Button ist von der Touchbar getrennt und befindet sich direkt über der Delete-Taste – die Tester befürchten, dass der Abstand etwa zu knapp sein könnte.

Bei "Ars Technica" lobt man, dass mit der neuen Leiste einige Touchfunktionen von iOS nun auf den Laptop gefunden haben, etwa die Quick-Typing-Vorschläge. Alle Tester berichten, dass die Leiste ohne Verzögerungen funktioniert, wie man es von einem Smartphone-Touchscreen gewohnt ist.

Überarbeitetes Keyboard

Der Butterfly-Mechanismus der normalen Tastatur wurde vom 2015 eingeführten Macbook übernommen beziehungsweise in neuer Generation überarbeitet. Der Druckpunkt sei beim neuen Pro-Modell etwas besser, im Großen und Ganzen fühle sich das Tippen aber gleich an. Die Tester von "The Verge" und "Ars Technica" kommen mit diesem Keyboard zwar gut zurecht. Wer aber schon Probleme mit den Macbook-Tasten hatte, dürfte laut den Berichten auch mit der Tastatur des neuen Pro nicht zurande kommen. Das Trackpad hat im Vergleich zum Vorgänger die doppelte Größe, bietet ansonsten die gleichen Funktionen. Verbessert wurde hier nur, dass das Trackpad darauf ruhende Handballen nicht als Eingabe wertet.

Schlankeres Design, Änderungen bei den Anschlüssen

Ansonsten streichen die Tester hervor, dass das Macbook Pro dünner als sein Vorgänger ist. Obwohl es auch leichter ist und das 13-Zoll-Modell nur minimal mehr wiegt als das Air, wirkt es offenbar nicht so. Das dürfte daran liegen, dass sich das Gehäuse zum Trackpad hin nicht wie beim Air oder 12-Zoll-Macbook verjüngt. Wem das alte 15-Zoll-Modell zu wuchtig war, wird das laut den Testern auch beim neuen so empfinden.

Was die Anschlüsse betrifft, gab es gleich nach der Präsentation am Donnerstagabend Kritik – "Mashable" spricht von einer "Adapter-Hölle". Das neue Macbook Pro verfügt über vier Thunderbolt-3-Anschlüsse nach dem Typ USB C. Damit können Daten übertragen, externe Geräte und Monitore angeschlossen und der Laptop aufgeladen werden. Vorteil ist, dass Nutzer jeden Anschluss für diese Dinge nutzen können. Der Nachteil: für alle anderen Stecker-Typen als USB C bedarf es eines Adapters. So ist im Lieferumfang des neuen iPhone 7 ein Lightning-auf-USB-Kabel enthalten, das nicht direkt am Macbook Pro angeschlossen werden kann. Lightning-auf-USB-C-Kabel bietet Apple in seinem Store ab 29 Euro an.

Weitere Ausstattung

Apple verbaut bei den neuen Modellen Intels Core-i5- und Core-i7-Prozessoren der Skylake-Familie und Intel Iris Graphics oder Radeon-Pro-Grafikkarten. Beim 13-Zöller können Nutzer zwischen 8 und 16 GB Arbeitsspeicher wählen, beim 15-Zoll-Modell sind es 16 GB. Beide Modelle verfügen über "Retina"-Displays mit 2.560 x 1.600 (13 Zoll) bzw. 2.880 x 1.800 Pixeln (15 Zoll) Auflösung. Im Vergleich zu Vorgängermodellen sind die Displays heller, weisen ein höheres Kontrastverhältnis auf und zeigen mehr Farben. Zudem sind beim 13-Zoll-Modell bis zu 1 TB interner Speicher, beim 15-Zoll-Modell bis zu 2 TB Speicher möglich.

Preise

Was Nutzer abschrecken könnte, die von einem älteren Macbook umsteigen wollen, sind die Preise. Das günstigste neue Macbook Pro – der 13-Zöller ohne Touchbar mit 256 GB SSD – ist ab 1.699 Euro erhältlich. Mit der Touchleiste muss man allerdings mindestens 1.999 Euro ausgeben. Das 15 Zoll große Macbook Pro fängt sogar erst bei 2.699 Euro an. Die absolut teuerste Variante mit 2,9 GHz Intel Core i7, 2 TB SSD-Speicher und Radeon-Pro-460-Grafik mit 2 GB Videospeicher kostet 4.999 Euro. Apple hat noch ein älteres Macbook Pro mit Core i5, 128 GB großer SSD und den bisherigen Anschlussmöglichkeiten ab 1.455 Euro im Sortiment gelassen. Gleichzeitig hat der Konzern das bislang absolut günstigste Macbook-Modell, das 11 Zoll große Air, aus dem Sortiment genommen. Der billigste Apple-Laptop (Air 13 Zoll mit 128 GB SSD) fängt nun bei 1.105 Euro an. (br, 28.10.2016)