Portorož – Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat die Einsetzung eines neuen Verfahrens zur Prüfung wissenschaftlicher Walfangprogramme beschlossen. Japan, wegen seines angeblich wissenschaftlichen Walfangprogramms in der Kritik, soll nur als Beobachter teilnehmen, jedoch Zugang zu seinen Forschungsdaten gewährleisten.

Der Beschluss erfolgte am Donnerstag auf Antrag Australiens und Neuseelands im Rahmen der Jahrestagung der IWC im slowenischen Portorož. Die Resolution der beiden Staaten wurde mit 34 zu 17 Stimmen bei zehn Enthaltungen angenommen. Die Kommission erhofft sich dadurch ein transparentes und unabhängiges Prüfverfahren.

Mehrere Länder hatten Japan zuvor wegen seines Walfangprogramms scharf kritisiert. Das Land habe im Zuge seiner Waljagd keine relevanten wissenschaftliche Ergebnisse vorgelegt, erklärte etwa der Vertreter Australiens. Kritisch äußerten sich auch die Repräsentanten der Europäischen Union, Neuseelands und Argentiniens. Der japanische Delegierte bestritt sämtliche Vorwürfe.

Seit 1986 gilt ein Moratorium für den kommerziellen Walfang. Dieses lässt aber Ausnahmen zu, etwa den Walfang zu Forschungszwecken. Das entsprechende japanische Programm hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) in einem Urteil 2014 als nicht vereinbar mit den Moratoriumsregeln befunden. Japan legte 2015 dennoch ein neues Walfang-Programm auf. In der Saison 2015/16 tötete der Inselstaat nach Angaben der Organisation Pro Wildlife in der Antarktis 333 Zwergwale. (APA, red, 27.10.2016)