Julian Baumgartlinger bleibt in Lotte ohne Erfolgserlebnis.

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Lotte – Blamage ohne Roger Schmidt: Bayer Leverkusen kassierte am Dienstagabend im DFB-Pokal in Abwesenheit seines gesperrten Trainers den nächsten Tiefschlag. Der Champions-League-Teilnehmer schied trotz Überzahl und zweimaliger Führung beim Drittliga-Aufsteiger Sportfreunde Lotte in der zweiten Runde mit 3:4 im Elfmeterschießen aus. Nach 120 Minuten hatte es 2:2 (1:1, 1:0) gestanden. Schmidt verfolgte die Peinlichkeit auf einem Tablet im Mannschaftsbus vor dem Stadion.

Ausgeschieden ist auch der SC Freiburg. Der Bundesligist verloren das badische Derby gegen den Zweitligisten SV Sandhausen mit 3:4 im Elfmeterschießen. Nach Verlängerung hieß es 3:3 (3:3, 1:1).

In Lotte gelangen Kevin Volland zwar seine ersten beiden Pflichtspieltreffer für Bayer (25., 95.). Doch das reichte nicht. Ein Eigentor von Roberto Hilbert (47.) und ein Treffer von Kevin Freiberger (105.+1) brachten die selbstbewusst auftretenden Gastgeber, bei denen Tim Wendel (78.) die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels sah, ins Elfmeterschießen.

Baumgartlinger mit entscheidendem Fehlschuss

Schmidt verfolgte die Partie angesichts seiner Sperre nach Sky-Informationen im Mannschaftsbus und sah dort die Fehlschüsse von Charles Aranguiz, Volland und Julian Baumgartlinger – der Österreicher vergab den entscheidenden Strafstoß.

Baumgartlinger, im bisherigen Saisonverlauf noch ohne Stammplatz bei den Leverkusenern, stand diesmal ebenso in der Start-Elf, wie seine Landsmänner Ramazan Öczan und Aleksandar Dragovic. Öczan hielt zwar seinerseits zwei Elfer, doch das reichte nicht. Baumgartlinger hatte den zweiten Leverkusener Treffer vorbereitet, Dragovic ließ sich vor dem 2:2 der Sportfreunde düpieren.

Die sportliche Krise bei Bayer verschärft sich damit weiter. In der Bundesliga verlor die Werkself zuletzt zwei Mal in Folge, liegt nur auf Rang elf. In der Champions League ist man nach drei Spielen noch ohne Sieg. "Die Enttäuschung ist natürlich riesig. Wenn du in der Verlängerung mit einem Mann mehr führst und dann noch verlierst, dann ist das an Dämlichkeit nicht zu überbieten", kritisierte Sportdirektor Rudi Völler.

Knaller greift zwei

Aufsteiger Freiburg verpasste gegen Sandhausen seinen elften Pflichtspiel-Heimsieg in Serie – auch weil Trainer Christian Streich kräftig rotiert und seine Startformation gegenüber dem 2:1-Erfolg gegen den FC Augsburg am Samstag auf gleich acht Positionen verändert hatte.

Nach dem Treffer von Mats Møller Dæhli (21.) lief zunächst alles nach Plan, doch katastrophale Abwehrfehler bescherten den Gästen die Tore von Tim Kister (39.), Andrew Wooten (53.) und Richard Sukuta-Pasu (64.). Der Anschlusstreffer von Vincenzo Grifo (76.) gab neue Hoffnung, Nils Petersen (82.) glich mit einem vollkommen unberechtigten Foulelfmeter aus.

Im Elfmeterschießen parierte Sandhausens österreichischer Keeper Marco Knaller gegen Marc Torrejon und Janik Haberer, Petersen schoss drüber. Bei Sandhausen scheiterten Damian Roßbach und Thomas Pledl zwar an Rafal Gikiewicz, doch Jose Vunguidica verwandelte zum entscheidenden 4:3 für den Zweitligisten, den Stefan Kulovits als Kapitän anführte. (sid, red, 25.10. 2016)

Ergebnisse DFB-Cup, 2. Runde:

Eintracht Frankfurt – Ingolstadt – 0:0 n.V. – 4:1 i.E.

Dynamo Dresden (II) – Arminia Bielefeld (II/Prietl bis 90.) 0:1

SC Freiburg – SV Sandhausen (II)3:3 n.V. – 3:4 i.E.

Würzburger Kickers (II/Siebenhandl im Tor) – 1860 München (II) 0:0 n.V. – 3:4 i.E.

Sportfreunde Lotte (III) – Bayer Leverkusen 2:2 n.V. – 4:3 i.E.

Hallescher FC (III) – HSV (Gregoritsch ab der 72.) 0:4

Mönchengladbach – VfB Stuttgart (II/Klein spielte durch) 2:0

FC St. Pauli (II) – Hertha BSC 0:2