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Schauspielstar Matt Damon nutzte im Jahr 2014 den Flughafen Nicelli und reiste mittels nahegelegener Fähre weiter.

Foto: APA/EPA/ANDREA MEROLA

Ausverkaufspreis für Italiens schönsten Flughafen, des am Lido von Venedig gelegenen Aeroporto Giovanni Nicelli. Die Stadtverwaltung von Venedig hat beschlossen, den Kult-Airport zu veräußern. Als Preis wurden für die von der Stadt Venedig und der Handelskammer gehaltenen 51 Prozent Anteile 26.000 Euro festgesetzt. "Dies ist der Preis einer Garage oder drei Mieten für einen Bootsanlegeplatz am Lido", kritisiert die Turiner Tageszeitung La Stampa. Angebote mussten bis heute Montag, den 24. Oktober eingereicht werden.

Der vor 90 Jahren am Lido eröffnete Flughafen, der erste in Venedig, hat für Österreich eine besondere Bedeutung. Denn der 1915 als Militärflugplatz etablierte Aeroporto Nicelli, wurde dann 1920 für den Warentransport und ab 1926 für den Passagiertransport umgebaut. Einer der ersten Linienflüge der damaligen Fluggesellschaft Transadriatica führten nach Wien. Er ist der einzige Flughafen Italiens, der während des Zweiten Weltkriegs nicht zu Schaden kam. Der Airport liegt drei Kilometer vom Stadtzentrum Venedigs entfernt, hat eine Start- und Landepiste von knapp einem Kilometer Länge. Die Piste befindet sich auf Gras. Der Zugang zum Flughafen ist nur auf dem Wasserweg möglich.

Angebote trudeln ein

Die restlichen 49 Prozent der Anteile liegen in den Händen der Betreibergesellschaft Save, die auch Venedigs Airport Marco Polo und den Flughafen von Treviso betreibt. An Save hat sich kürzlich die Benetton-Familienholding Edizione beteiligt. Angeblich liegen bereits zahlreiche ausländische Angebote für den Lido-Flughafen vor. Dem Vernehmen nach will sich auch Save für die 51 Prozent Anteile bewerben, um damit ihren Anteil auf hundert Prozent auszubauen.

Der Manager und Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, hat sich zum Verkauf des "schönsten Flughafens Italiens", wie der Lido Airport allgemein genannt wird, entschlossen. Da der Verkauf an bestimmte Auflagen gebunden ist, hoffen die Venezianer, dass aus dem Lido Flughafen mit seinen veralteten Strukturen, ein neuer Sport- und Touristenflughafen entsteht, der dem Luxustourismus zugutekommen soll. Zu den Auflagen zählt unter anderen, dass der Betrieb auch künftig garantiert sein muss, der Airport weder in Luxusstrukturen wie Hotels oder Diskotheken umgebaut wird. Flughafen-Dienstleistungen wie etwa die Gepäckabfertigung oder die Abwicklung von Passagierflügen sind im Verkaufspreis nicht inkludiert. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 25.10.2016)