Jaunde – Nach dem schweren Zugsunglück in Kamerun ist die Zahl der Toten auf mindestens 80 gestiegen. Zudem wurden nach Angaben des Verkehrsministers vom Montag rund 600 Passagiere verletzt. Der Zug war am Freitag nahe dem Ort Eseka, etwa 120 Kilometer von der Hauptstadt Jaunde entfernt, entgleist und in eine Schlucht gestürzt. An Bord sollen bis zu 1.300 Menschen gewesen sein.

Der Zug war auf dem Weg von Jaunde in die Wirtschafts- und Hafenmetropole Duala. "Wir gehen davon aus, dass die Opferzahl noch steigen wird", sagte Verkehrsminister Edgar Alain Mebe Ngo'o. "Es könnten immer noch Leichen in den Trümmern versteckt sein und wir haben kritische Fälle im Krankenhaus." Präsident Paul Biya hatte für Montag eine Staatstrauer angeordnet.

Örtlichen Medienberichten zufolge könnten marode Schienen die Ursache des Unglücks gewesen sein. Die ersten Eisenbahnstrecken in dem Land an der afrikanischen Westküste entstanden während der deutschen Kolonialherrschaft, die von 1884 bis 1916 dauerte. (APA, 24.10.2016)