Wo alles steht, bewegt sich nichts mehr.

Foto: iStockphoto

Parkpickerln und Fußgängerzonen haben etwas gemeinsam: Zuerst will sie keiner, und dann sind eh alle ganz zufrieden damit, manche sogar sehr. Letztendlich sind beide Einrichtungen zielführende Instrumente, um das Leben in der Großstadt attraktiver zu machen, um im Sinne der Lebensqualität Park- und Verkehrsflächen zurückzugewinnen, um sie wenigstens teilweise in Lebensräume zu verwandeln. Klar ist, dass es im dicht besiedelten Raum einfach nicht geht, dass jeder sein Auto, wann er will und wo er will, hinstellt.

Absurdes Theater

Der Weg zu den Regeln und Verboten ist aber nicht so einfach, schließlich leben wir in einer Demokratie und wollen das auch ernst nehmen. So grenzen die Gestaltungsprozesse manchmal an absurdes Theater. Das Spannungsfeld zwischen Einzelinteressen und gesellschaftlichem Wohlbefinden macht einen politischen Eiertanz notwendig, zwischen Überzeugungsarbeit, Überrumpelungstaktik und Schaffung vollendeter Tatsachen.

Bei der Frage nach flächendeckenden Kurzparkzonen wird die Blechlawine so lange von einem Bezirk zum anderen geschoben, bis der letzte vorgestrige Bezirksvorsteher seinen Kampf gegen die Lebensqualität aufgeben muss.

Nie mehr wegfahren

Aber es geht nicht nur um Aspekte der Lebensqualität und Ökologie, sondern auch darum, den Verkehr alleweil flüssig zu halten, damit auch die Wirtschaft letztlich profitiert. Ohne Parkpickerl würde sich in Wien nix mehr bewegen. Da könnte keiner mehr wegfahren, weil er ja nie mehr einen Parkplatz bekäme. Das wäre dann überhaupt wie generelles Parkverbot. (Rudolf Skarics, 26.10.2016)