Wien – Zehn Männer zwischen 16 und 22 Jahren saßen am Freitag auf der Anklagebank im Wiener Landesgericht. Sie sollen am 5. März 2016 in eine Massenschlägerei mit Tschetschenen vor einem Jugendzentrum beim Handelskai verwickelt gewesen sein. Mindestens 30 Afghanen hätten sich beteiligt.

Die Angeklagten, neun Afghanen und ein Sudanese, sollen mit Eisenrohren, Schraubenziehern, Brettern und Messern auf 25 unbewaffnete Tschetschenen losgegangen sein. Sieben Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Den Angeklagten wird gemeinschaftliche Gewalt vorgeworfen, drei Afghanen müssen sich zudem wegen schwerer Körperverletzung verantworten.

Ursprung in Streit auf Facebook

Der Ursprung der Rauferei soll in einem Facebook-Streit gelegen haben: Ein Tschetschene habe ihn dort ständig "angestupst", erzählt ein 16-jähriger Afghane. Als er nicht reagierte, bekam er Nachrichten mit Beschimpfungen. Deshalb vereinbarten die beiden ein Treffen. "Um zu reden." Doch statt eines Gesprächs erwarteten den jungen Mann und seinen Freund etwa 30 Tschetschenen, die sie geschlagen hätten. Sie seien geflüchtet.

Später soll die Massenschlägerei in Brigittenau stattgefunden haben. "Davon hab ich erst in der Zeitung gelesen." Die Angeklagten zeigten sich durchwegs nicht geständig. Die Verhandlung wird fortgesetzt und ist vorerst bis Mitte November anberaumt. (ook, 14.10.2016)