Erbleicht ob des Zustands der Korallen rings um ihn herum: Der erste weiß gezeichnete Clown-Anglerfisch, der je beobachtet wurde.

Gabriel Grimsditch, IUCN

Malé – Wegen seiner bunten Zeichnung wird der Warzen-Anglerfisch (Antennarius maculatus), der unter anderem in den Gewässern rund um die Malediven zuhause ist, auch als Clown-Anglerfisch bezeichnet. Nun beobachteten Forscher erstmals ein Verhalten, das die verblüffende Anpassungsfähigkeit der Tiere zeigt – und den Zustand der dortigen Korallenriffe auf drastische Weise versinnbildlicht.

Die farbenprächtige Zeichnung der rund 15 Zentimeter großen Riffbewohner rührt in erster Linie daher, dass sich die Tiere damit dem bunten Hintergrund anpassen, um für Fressfeinde schlechter erkennbar zu sein. Doch als Forscher um Gabriel Grimsditch im Mai dieses Jahres am Nord Ari Atoll tauchten, sahen sie erstmals einen fast völlig weißen Warzen-Anglerfisch (siehe Foto).

Vermutlich kein Einzelfall

Wie Grimsditch und Kollegen im Fachblatt "Coral Reef" nun behaupten, hat sich der Fisch einfach den ausgebleichten Korallen angepasst. Da die im Normalfall bunten Riffbewohner selten ihren Aufenthaltsort wechseln, gehen die Meeresbiologen davon aus, dass der weiße Einzelgänger sich schon länger unter den ausgebleichten Korallen herumtreibt – und kein Einzelfall bleiben wird, da auch rund um die Malediven die Bleiche zunimmt.

Für den entdeckten "Weißclown-Angelfisch" prophezeien die Forscher übrigens eine weitere Verfärbung. Denn wenn die Korallen erst einmal abgestorben sind, verfärben sie sich braun. Und das könnte dann in nächster Zeit vermutlich auch die bestimmende Färbung dieses Anglerfisch-Farbtrendsetters werden. (tasch, 16.10.2016)