Dortmund – Trotz des besten Saisonstarts seit 46 Jahren sieht sich Hertha BSC Berlin gegen Borussia Dortmund als Außenseiter. Die Hertha fährt mit einem Punkt Vorsprung auf die Borussia nach Dortmund, wo am Freitag (20.30 Uhr, Liveticker derStandard.at) das direkte Duell um Rang zwei in der deutschen Fußball-Bundesliga steigt. Zusätzliche Brisanz bringt die Foul-Debatte ins Spiel.

Hertha-Trainer Pal Dardai sieht sein Team nicht auf Augenhöhe mit dem BVB. Daher sei es auch kein Spitzenspiel. "Dortmund ist eine Spitzenmannschaft, wir sind eine gute Mannschaft. Platz zwei ist übertrieben. So gut sind wir noch nicht", sagte Dardai, schränkte aber selbstbewusst ein: "An einem guten Tag geht für uns etwas. Wir wollen Dortmund möglichst weghalten von unserem Tor und selbst Akzente nach vorn setzen."

Die Kritik von Dardai an der von Thomas Tuchel angestoßenen Foul-Debatte heizte die Stimmung weiter an. Als "grenzwertig" hatte der Ungar die Klagen von Tuchel nach der Niederlage des BVB in Leverkusen über eine zu harte Gangart des Gegners bezeichnet. "Ich beschwere mich nicht wie Herr Tuchel, das ist Männersport", hatte Dardai am Mittwoch erklärt. "Wir spielen fair, aber ohne gesunde Härte geht es nicht", so Dardai.

Auch ohne den Verbalangriff aus Berlin hat Tuchel vor der Partie genug Sorgen. Vor allem das Personal in der Abwehr wird knapp. Gleich mehrere Spieler kehrten verletzt von ihren Länderspieleinsätzen zurück. Griechenlands Innenverteidiger Sokratis zog sich eine Zerrung zu und fällt ebenso aus wie der Portugiese Raphael Guerreiro (Muskelfaserriss). Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek (Knieprobleme) ist angeschlagen.

Bereits mit einem Remis könnte der BVB einen Klubrekord aufstellen: Noch nie blieben die Westfalen in 25 Bundesliga-Heimspielen hintereinander unbesiegt. Die Bestmarke von 24 Partien ohne Niederlage (von November 2001 bis März 2003) ist bereits eingestellt. Zuletzt verlor der BVB daheim ein Ligaspiel am 4. April 2015 beim 0:1 gegen Bayern München.

Dragovic und Baumgartlinger sollten einsatzfähig sein

Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt geht trotz leichterer Blessuren davon aus, dass ihm die beiden österreichischen Teamspieler Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger am Samstag bei Werder Bremen zur Verfügung stehen. "Sie sollten einsatzfähig sein", sagte Schmidt am Donnerstag.

Dragovic und Baumgartlinger waren bei Österreichs 2:3-Niederlage am Sonntag in der WM-Qualifikation in Serbien ausgewechselt worden. Baumgartlinger hatte einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen und war in der 58. Minute ausgetauscht worden. Dragovic war in der 71. Minute vom Feld gegangen und hat seitdem leichte Rückenprobleme. Beide gehörten zuletzt aber nicht zur Startelf von Leverkusen. (APA/dpa, 13.10.2016)

Programm deutsche Bundesliga (7. Runde):

Freitag (20.30): Borussia Dortmund – Hertha BSC

Samstag: Mönchengladbach – Hamburger SV (Gregoritsch), 1. FC Köln (Trainer Stöger) – FC Ingolstadt (Hinterseer, Suttner), FC Augsburg (Hinteregger, Teigl) – Schalke 04 (Schöpf), Hoffenheim – Freiburg, Eintracht Frankfurt (Lindner) – Bayern München (Alaba (alle 15.30), Werder Bremen (Junuzovic, Grillitsch, Kainz) – Bayer Leverkusen (Dragovic, Baumgartlinger, Özcan) (18.30)

Sonntag: Mainz (Onisiwo) – Darmstadt (15.30), Wolfsburg – Leipzig (Trainer Hasenhüttl, Sabitzer, Ilsanker) (17.30)