Dominika Cibulkova lieferte einen souveränen Auftritt ab.

Foto: APA/Gindl

Ebenfalls durch: Garbine Muguruza.

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Linz – Dominika Cibulkova und Madison Keys haben ihre ersten Einsätze beim Generali Ladies in Linz am Mittwoch mit mühelosen Erstrunden-Siegen absolviert. Die US-Amerikanerin fertigte Camila Giorgi (ITA) 6:3, 6:4 ab, danach war der klare 6:1, 6:2-Sieg der als Nummer zwei gesetzten Cibulkova über die Schweizerin Belinda Bencic besonders überraschend.

Lediglich 70 Minuten benötigte die Weltranglisten-Zehnte im Erstrunden-Schlager mit der Eidgenössin, die selbst schon zu Beginn des Jahres in den Top Ten gestanden war. Bencic war allerdings durch Verletzungen zurückgeworfen worden und kämpft seither mit ihrer Form. "Ich habe heute gar nicht so schlecht gespielt, aber sie hat mich einfach weggeschossen", meinte Bencic.

Für Cibulkova war es nicht ganz so klar, wie es das Resultat aussagte. "Das würde ich so nicht sagen", meinte die 27-jährige Slowakin in Antwort auf Bencic' Aussage. "Ich habe viele der wichtigen Punkte gewonnen, das hat den Unterschied ausgemacht." Sie sei auf eine große Schlacht vorbereitet gewesen. "Ich habe aber wirklich solide gespielt."

So wie schon das gesamte Jahr, ihr bisher konstantestes. "Dieses Jahr war wirklich die beste Saison meiner Karriere, auch wenn ich 2014 das Finale eines Grand Slams (Australian Open, Anm.) erreicht habe, aber damals konnte ich die Form nicht halten." Den Grund dafür sieht sie in konstanter Arbeit auch mit ihrem Mentalcoach. "Vielleicht bin ich mental gereift."

Das Büchlein der Cibulkova

Apropos mental: Auffällig war auch ein Büchlein, das sie bei den Seitenwechseln studierte. "Ein bisschen etwas über die Taktik, aber die meisten Dinge sind darüber, wie ich mich daran erinnern soll, in einer guten Laune zu sein", verriet Cibulkova, die seit Juli verheiratet ist, über den Inhalt. "Manchmal vergisst man, was man tun soll, wenn man emotional wird."

Erst vor kurzem hatte in Shanghai eine Kamera eine Nahaufnahme von den Notizen Andy Murrays gezeigt. Die auf Englisch geschriebenen Taktikanweisungen gegen seinen Gegner waren im TV zu sehen, Murray reagierte später erbost über diese Indiskretion. "Das Problem habe ich nicht, es ist mir egal, weil niemand slowakisch spricht. Da habe ich es einfacher", sorgte die Slowakin für Gelächter.

Zu Saisonbeginn hätte Cibulkova nicht damit gerechnet, dass sie am Ende des Jahres noch um die Teilnahme am Masters kämpfen würde. "Es war auch nie ein Ziel von mir", gestand Cibulkova. Doch die letzten Wochen wurden für sie zur Hochschaubahn. "Nach dem Finale in Wuhan dachte ich, ich habe es geschafft, dann in Peking (Auftakt-Aus, Anm.) war es gar nicht mehr so." Da aber ihre Konkurrentinnen so gut spielten, musste sie Linz einschieben. "Ich wollte eigentlich eine Pause, aber ich musste wegen des Masters hierherkommen. Ich weiß, dass ich hier nur punkten kann, wenn ich gewinne oder ins Finale komme." Den nächsten Schritt kann Cibulkova am Donnerstag setzen, da geht es gegen die Deutsche Annika Beck um den Einzug ins Viertelfinale.

Es würde ihr viel bedeuten, das Masters in Singapur zu erreichen, sagte Cibulkova. Ihr größter Traum bleibt aber der Titel bei einem Major-Turnier.

Muguruza durch

Nach den Nummern zwei und drei hat auch der Topstar das Achtelfinale erreicht. French-Open-Gewinnerin Garbine Muguruza besiegte die Türkin Cagla Büyükakcay bei ihrem ersten Auftritt auf österreichischem Turnierboden mit 6:4, 6:4. Im Achtelfinale am Donnerstag bekommt sie es mit der unorthodox spielenden Rumänin Monica Niculescu zu tun.

"Es war ein sehr schwieriges Match für mich. Cagla spielt sehr gut und hat viel Selbstvertrauen. Es ist auch mein erstes Indoor-Turnier, ich spiele ja nicht so oft in der Halle", sagte Muguruza. Mit den Bedingungen in der tipsArena ist die seit Samstag 23-Jährige zufrieden. "Ich mag es hier. Der Belag passt gut zu meinem Spiel und ein paar Leute feuern mich sogar an", meinte sie lachend.

Gegen Niculescu, gegen die sie am Donnerstag (2. Match nach 18.30 Uhr) spielt, stand sie bisher noch nie auf dem Platz. "Ich habe noch nie gegen sie gespielt, nicht einmal mit ihr trainiert. Das wird interessant, wir haben einen sehr gegensätzlichen Spielstil, also wird es wohl ein lustiges Match", erwartete Muguruza.

Der Gedanke an Singapur, also das Erreichen der WTA-Finals, ist natürlich stark in ihr. "Es wäre etwas Großartiges, unter den besten acht Spielerinnen dabei zu sein. Es wäre natürlich toll, wenn ich hier die Trophäe gewinnen könnte." Im Gegensatz zu Cibulkova, hat sie aber "keine Ahnung, was ich hier erreichen muss". "Hoffentlich gewinne ich weiter und verdiene mir meinen Platz." (APA; 12.10.2016)