Wien/Rio de Janeiro – In Österreich werden immer wieder Zikavirus-Infektionen diagnostiziert. Zu einem bemerkbaren Anstieg der Fälle ist es aber bisher nicht gekommen, erklärte am Mittwoch der Wiener Experte Stephan Aberle vom Department für Virologie der MedUni Wien.

"Wir haben hier 25 Fälle diagnostiziert, hinzu kamen bisher noch zwei aus Innsbruck", so der Virologe. Am häufigsten seien es importierte Reiseerinfektionen aus Mittelamerika – zum Beispiel Nicaragua und Panama – oder der Karibik (Dominikanische Republik) gewesen. Die ehemals geäußerte Expertenmeinung, wonach durch die Olympischen Spielen in Brasilien auch in Europa mehr Erkrankungen auftreten würden, hat sich nicht bestätigt. Der letzte Fall, der in Österreich mit einer Reise nach Brasilien in Verbindung gebracht wurde, läge schon Monate zurück.

Keine neuen Informationen gibt es zu jener schwangeren Patientin, bei der eine Infektion im Frühjahr festgestellt wurde. Diese Infektion war erst Mitte Juli und somit bereits Monate nach der Diagnose bekannt geworden. Die Frau wurde laut Gesundheitsministerium engmaschig medizinisch betreut.

Wie hoch die Gefahr eine Schädigung des Fötus ist, konnte wissenschaftlich bisher noch nicht exakt geklärt werden. Die Wahrscheinlichkeit bewegt sich Experten zufolge nach einer Zika-Infektion im ersten Schwangerschaftsdrittel zwischen 30 oder 40 Prozent. (APA, 12.10.2016)