Frauen würden sich weiterhin in der Pflicht sehen, Beruf und Familie zu vereinbaren, erklärt Studienautorin Alwine Mohnen.

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München – Frauen und Männer unterscheiden sich nach einer Umfrage unter Hochqualifizierten immer noch deutlich in ihren Karrierezielen und Erwartungen an den Arbeitsplatz. Nur neun Prozent der Frauen, aber 19 Prozent der Männer wollen selbstständige UnternehmerInnen werden, ergab die Befragung von 2.400 TeilnehmerInnen der "Karrieretage Familienunternehmen" durch die Technische Universität München.

Auch Vorstandsposten strebten doppelt so viele Männer wie Frauen an, teilte die Stiftung Familienunternehmen am Freitag mit.

Thema Vereinbarkeit

Umgekehrt nannten die Hochschulabsolventinnen doppelt so oft Projektleitung als Karriereziel. Sie sähen sich weiterhin in der Pflicht, Beruf und Familie zu vereinbaren, erklärte Studienautorin Alwine Mohnen. Am wichtigsten sei ihnen laut Umfrage eine gute Arbeitsatmosphäre.

Aber auf ein angemessenes Gehalt achten Frauen inzwischen fast so sehr wie die Männer. Bei einer Befragung 2008 hatten nur 13 Prozent der Frauen das Einkommen zu den drei wichtigsten Merkmalen bei der Stellenwahl gezählt, heute sind es gut 38 Prozent und bei den Männern 46 Prozent. "Darin spiegelt sich eine gewachsene Gleichberechtigung im Berufsleben wie auch die Notwendigkeit für viele Frauen, das Haushaltseinkommen ganz oder teilweise zu finanzieren", sagte Stiftungs-Geschäftsführer Stefan Heidbreder. (APA/dpa, 10.10.2016)