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Nationalspieler Jozy Altidore (rechts) und seine Kollegen bereiteten sich zu Wochenbeginn nahe Miami im US-Bundesstaat Florida auf das Freundschaftspiel in Kuba vor.

Foto: Cal Juste/The Miami Herald via AP

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Jürgen Klinsmann, ehemals Trainer des deutschen Nationalteams, arbeitet seit fünf Jahren als Teamchef in den USA.

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Havanna – Im März machte US-Präsident Barack Obama den historischen Schritt, am Freitag (22.00 Uhr MESZ) zieht Jürgen Klinsmann mit der amerikanischen Fußballnationalmannschaft nach: Nach 69 Jahren bestreitet das Team des früheren deutschen Bundestrainers wieder ein Freundschaftsspiel auf Kuba.

Fußball baut Brücken

Klinsmann nennt die Reise ein historisches Erlebnis. Das ist ein Supertrip, etwas Besonderes und geht weit über den Fußball hinaus", betonte er vor der Begegnung im Estadio Pedro Marrero in Havanna bei einer Telefonkonferenz mit verschiedenen Medien. Er glaube, "dass da der Fußball wieder diese Brücke baut, wie überall in der Welt".

Vor der Landung am Donnerstag in der kubanischen Hauptstadt Havanna präsentierte der 52-Jährige seinen Spielern die Geschichte der beiden Länder. Dabei wies Klinsmann seine Mannschaft eindringlich darauf hin, "was für eine Dimension so etwas hat. All diese Dinge, das sind Türöffner, die nur durch den Fußball passieren."

Politisch bedeutend

Die Beziehungen zwischen Kuba und den USA hatten sich zuletzt deutlich entspannt. Im Juni 2015 einigten sich beide Staaten nach jahrzehntelanger Eiszeit auf die Wiederaufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen, im März besuchte Obama als erster amtierender US-Präsident seit 1928 die kommunistisch regierte Insel.

1949 und 2008 hatte das US-Team zwar auch schon auf Kuba gespielt – im Zuge der jeweiligen WM-Qualifikation aber nicht freiwillig. Dieses Mal ist die Situation anders. So könnte nur noch Hurrikan Matthew, der derzeit in der Karibik wütet, einen Strich durch die Rechnung machen. Doch Klinsmann geht fest davon aus, dass gespielt werden kann.

Der Deutsche hat bereits einige Erfahrungen mit derart auch politisch bedeutenden Reisen gemacht. Als Bundestrainer besuchte er mit der deutschen Nationalmannschaft etwa die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel. Auch beim Länderspiel der DFB-Elf 2004 gegen den Iran in Teheran war der ehemalige Stürmer eher als Botschafter denn als Trainer gefragt gewesen.

Vorbereitung für WM-Quali

Das Spiel in Havanna am Freitag hat wie das folgende am Dienstag in Washington gegen Neuseeland für Klinsmann aber auch sportlich einen hohen Stellenwert. Beide Partien gelten für das US-Team als wichtige Vorbereitung auf die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele im November gegen Erzrivale Mexiko in Columbus im US-Bundesstaat Ohio und gegen Costa Rica in San Jose. (sid, red, 6.10.2016)