Wien – Jener Verdächtige, der im Fall einer in Wien auf dem Gehsteig niedergefahrenen 22-Jährigen am Sonntag festgenommen wurde, weiste jede Schuld von sich. Das Auto, mit dem die Frau niedergestoßen wurde, ist zwar auf den 30-Jährigen angemeldet, dieser will jedoch nach eigenen Angaben zum Tatzeitpunkt nicht in dem Peugeot gesessen sein.

"Es gibt Hinweise von meinem Mandanten, welche Person gefahren sein könnte", sagte der Verteidiger Elmar Kresbach am Mittwoch der APA. Die Polizei bestätigte, dass sich der Mann zur Tat nicht verantworten will.

"Aus dem Akt und den bisherigen Beweisergebnissen verdichten sich die Tatsachen und Umstände dahingegen, dass seine Verantwortung korrekt ist. Er ist nicht gefahren", betonte Kresbach. "Mein Mandant ist Angestellter, er kommt aus einem soliden Umfeld. Für ihn ist es eine Katastrophe, dass ein Mädchen mit seinem Auto verletzt wurde. Er war wirklich gebrochen." Demnach hat der Mann höchstens ein paar Worte mit der Frau gesprochen. "Er kennt das Mädchen nicht", so Kresbach. "Laut dem Türsteher dürften mehrere Männer die Frau angesprochen und mit ihr geflirtet haben."

Sein Mandant habe Alkohol getrunken und daher nicht mehr mit dem Auto heimfahren wollen. Bereits auf der Fahrt zu dem Club in der Daumgasse in Favoriten sei er nicht selbst am Steuer gesessen. Kresbach berichtete von einer anderen Auseinandersetzung in derselben Nacht in der "Balkan-Disco". Dabei sei der Mann leicht verletzt worden.

Die Frau war am Sonntag gegen 6.30 Uhr vor der Diskothek mit mehreren Männern in Streit geraten, nachdem sie einen davon zuvor abgewiesen hatte. Umstehende halfen, die Auseinandersetzung verbal beizulegen. Mit einer Freundin ging die sie danach Richtung Bushaltestelle Daumegasse in der Grenzackerstraße. Dort wurde sie mitten auf dem Gehsteig niedergefahren, ehe der Lenker flüchtete. Sie wurde mit Verdacht auf Schädelbruch, Schädel-Hirn-Trauma und eine Verletzung der Wirbelsäule in ein Krankenhaus gebracht. (APA, 5.10.2016)