Bei dem Angriff am 19. September waren mehr als 20 Zivilisten getötet und ein Großteil der Lieferung zerstört worden.

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Unosat-Manager Einar Bjorgo bei der Pressekonferenz in Genf

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Genf/Damaskus – Der Angriff auf einen Hilfskonvoi nahe der syrischen Stadt Aleppo mit mehr als 20 Toten ist nach Erkenntnissen von Uno-Experten definitiv aus der Luft erfolgt. "Ich kann bestätigen, dass der Konvoi bombardiert wurde", sagte Lars Bromley vom UN-Satellitenbeobachtungsprogramm (Unosat) am Mittwoch. "Unsere Analyse hat ergeben, dass es ein Luftangriff war." Bromley berief sich auf die Auswertung von Satellitenaufnahmen, die das US-Außenministerium den Vereinten Nationen zur Verfügung gestellt hatte.

Bei dem Angriff am 19. September waren nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mehr als 20 Zivilisten getötet worden. Ein Großteil der Lieferung auf den 31 Lastwagen wurden zerstört. Die Uno hatte daraufhin ihre Hilfsgütertransporte vorübergehend gestoppt.

Verantwortliche unklar

Wer den Luftangriff ausgeführt hat, ist Bromley zufolge nicht bekannt. Dieser Frage geht ein Untersuchungsausschuss nach, den Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon am Freitag eingesetzt hat.

Die USA haben Russland für den Angriff verantwortlich gemacht. Die russische Regierung wies das zurück und kündigte eine eigene Untersuchung an. Durch den Vorfall hatten die diplomatischen Bemühungen um Frieden in Syrien einen weiteren schweren Rückschlag erlitten, inzwischen haben die USA die Gespräche mit Russland abgebrochen. (APA, 5.10.2016)