Washington – Acht Großbanken haben den US-Finanzaufsehern am Dienstag Pläne zu ihrer Abwicklung im Krisenfall vorgelegt. Die Notenbank Federal Reserve und die Einlagensicherung FDIC prüfen die sogenannten Testamente nun, wie die Zentralbank mitteilte. Zu den Geldhäusern, die ihre Dokumente einreichen mussten, zählen unter anderen Goldman Sachs, Bank of America und JPMorgan.

Die Institute hatten bereits mehrmals Annahmen präsentieren müssen, in denen sie erläutern, wie sie ohne Staatshilfe durch eine Krise kommen könnten. Die Aufseher haben damit gedroht, Konsequenzen – bis hin zu einer Aufspaltung – zu ziehen, sollten die Banken nicht ausreichend liefern. Noch ist nicht klar, wann die Aufseher ihre Beurteilung abgeben werden.

Die Pläne sind eine Reaktion auf die letzte große Finanzkrise 2008, als der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers die Weltwirtschaft erschütterte. Die Staaten wollen sich nicht mehr in Geiselhaft nehmen lassen, wenn sich Großbanken verspekulieren ("too big to fail"): Die Institute und ihre Investoren sollen die Kosten selbst tragen und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte begrenzen. Ähnliche "Testamente" müssen inzwischen auch in Europa ausgearbeitet werden. (APA, Reuters, 4.10.2016)