Berlin – Die Führung der AfD hat die lautstarken Pöbeleien bei den Einheitsfeiern in Dresden gerechtfertigt. "Dass da einem einmal die Hutschnur platzen kann, ist nur menschlich", erklärte Parteivize Alexander Gauland am Dienstag in Berlin. Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse "immer erlaubt sein, gerade auch am Einheitstag".

Er monierte, dass die Kritiker von Merkels Politik "als Hetzer oder Pack beschimpft werden". Friedlicher Protest müsse "in einem freien Land wie Deutschland 365 Tage im Jahr erlaubt sein", so Gauland weiter. Die Kanzlerin sei "mittlerweile zum Feindbild für viele in Deutschland avanciert", erklärte er mit Verweis auf die Asylpolitik der Bundesregierung. Der AfD-Vize fügte hinzu, der aufgestaute Ärger dürfe "nicht in Gewalt umschlagen".

Die Feierlichkeiten in Dresden waren von Pöbeleien gegen Politiker überschattet worden. Anhänger der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung beschimpften Merkel, Bundespräsident Joachim Gauck und andere Ehrengäste am Montag mit Rufen wie "Merkel muss weg" und "Volksverräter". (APA, 4.10.2016)