Riecht nach Maiglöckchen, ist aber ein Aldehyd und in vielen Kosmetika enthalten: der Duftstoff Lilial.

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Augsburg – Er ist flüssig, gelblich bis farblos, riecht nach Maiglöckchen und heißt in der Fachsprache "Butylphenyl Methylpropional". – Der umstrittene Duftstoff , besser bekannt unter dem Namen "Lilial", wird nach wie vor in Handcremes eingesetzt. Das hat eine Untersuchung des deutschen Öko-Test-Magazins gezeigt. Der Duftstoff könne nicht nur allergieauslösend wirken, sondern hatte in Tierversuchen auch negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, warnen die Konsumentenschützer.

Laut dem in der Oktober-Ausgabe von Öko-Test veröffentlichten Untersuchungsergebnis enthielten acht von 29 analysierten Produkten den Duftstoff Lilial. In einer BASF-Studie aus dem Jahr 2006 habe die Aufnahme von Lilial über die Nahrung bei männlichen Ratten zu schrumpfenden Hoden und bei Weibchen zu Totgeburten geführt, erläutert Öko-Test. Das wissenschaftliche Beratergremium der EU-Kommission (SCCS) sei im August 2015 zu dem Schluss gekommen, dass die Nutzung sowohl in abwaschbaren (Rinse-off) als auch in auf der Haut verbleibenden (Leave-on) Kosmetika "nicht sicher" sei.

Es gibt auch "sehr gute" Alternativen

"In einigen Cremes stecken zudem noch weitere kritische Substanzen. Dazu zählen PEG/PEG-Derivate, die die Haut für Fremdstoffe durchlässiger machen, sowie Paraffine, die aus Erdöl gewonnen werden und sich daher nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut integrieren wie das bei natürlichen Ölen der Fall ist", kritisierten die Konsumentenschützer. "Auch die halogenorganische Verbindung Chlorphenesin, die als Allergieauslöser gilt, und Propylparaben, das vermutlich hormonell wirksam ist, wurden vom Labor analysiert."

Allerdings gebe es auch Alternativen, betont Öko-Test: 15 der 29 getesteten Produkte wurden mit "sehr gut" bewertet. (APA, red, 4.10.2016)