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Keine feindliche Übernahme: Ubisoft bleibt bis auf weiteres unabhängig.

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Keine Übernahme durch Vivendi: Nach wochenlangen Verhandlungen ist die Übernahme Ubisofts durch den Medienkonzern abgewendet worden. Vivendi buhlte darum, größter Aktienteilhaber des französischen Spieleentwicklers zu werden.

Feindliche Übernahme geplatzt

Bei Ubisofts Jahreshauptversammlung am Donnerstag sollte es zu einem Übernahmecoup von Seiten Vivendis kommen. Schon lange soll der Medienkonzern internen Kreisen zufolge an einer Mehrheitsbeteiligung am französischen Publisher arbeiten. Vivendi besitzt bereits 23 Prozent der Ubisoft Anteile, für einen Ausbau des Mitspracherechts bei Ubisoft hätte der Konzern die Anteile von anderen Investoren und Aktionären erwerben müssen.

Dagegen halten die Ubisoft-Gründer Guillemot 19 Prozent der Anteile, und konnten vor den Verhandlungen mehrere Großinvestoren als Unterstützer gewinnen. Für Ubisoft-Chef Yves Guillemot hat die Unabhängigkeit des Publishers und damit die Abwehr einer feindlichen Übernahme die höchste Priorität. Wie die Jahreshauptversammlung zeigte, stellte Vivendi zwar keine Forderungen, eine zukünftige Übernahme Ubisofts ist deswegen noch lange nicht vom Tisch.

Ränkeschmied

Ein geheimer Putsch Vivendis, um Ubisoft zu übernehmen, wäre nichts Neues für den Konzern. Erst im Juni akquirierte der Medienkonzern den Mobile-Game-Produzenten Gameloft durch sukzessive Aktienanhäufungen – interessanterweise ist Gamelofts CEO der Bruder des Ubisoft-Chefs.

Ubisoft selbst, auf der anderen Seite, baut seine Mobile-Games-Schiene weiter aus. Per Pressemitteilung wurde bekannt gegeben, dass man den App-Entwickler Ketchapp übernommen hat. Ketchapp veröffentlicht seit 2014 erfolgreiche Arcade-Games, darunter die erfolgreichen Mobile-Games "2048", "Stack" und "Stick Hero".

Mit Ketchapp habe man, so Ubisoft, einen profitablen Publisher mit einem erfolgreichen Portfolio an Free-to-Play-Games gefunden, der Ubisoft zu einem der führenden Kräfte in der Mobile-Games-Branche macht. Mehr als 700 Millionen Mal wurden die diversen Spiele von Ketchapp runtergeladen.

Kopiermaschine?

Ketchapps Spiele konnten großen Erfolg aufgrund der einfachen Handhabung, den ansprechend-minimalistischen Designs und den simplen Spieleideen feiern. Jedoch geriet der Entwickler bereits des Öfteren in den Verdacht, andere Spiele schamlos kopiert zu haben. "2048", ein freizugängliches Game im Internet, wurde mit Werbungen versehen und als App wiederveröffentlicht. Ebenso soll Ketchapp die Mobile-Games "Rotable" und "Flappy Bird" kopiert haben. (rec, 30.9.2016)