Wien – Mit rund 100 Kunst-, Kultur- und Sportveranstaltungen sowie Workshops und Diskussionen in ganz Österreich will das Flüchtlingshochkommissariat UNHCR am Freitag zum fünften Mal beim Langen Tag der Flucht auf die Lage von Flüchtlingen aufmerksam machen. Ein Programmüberblick in Bildern.
Heuer setzt der Lange Tag der Flucht einen Kunstschwerpunkt. Das 21er Haus in Wien bietet zum Beispiel Führungen durch die aktuelle Ausstellung des chinesischen Konzeptkünstlers Ai Weiwei auf Arabisch und Farsi und für Schülergruppen an. Auch die Arbeit "F Lotus" aus 1.005 Rettungswesten im Teich des Oberen Belvedere wird besichtigt.
Beim anschließenden Tea Talk im 21er Haus können sich Flüchtlinge und Menschen, die bereits länger in Österreich leben, bei einer Tasse Tee austauschen.
Bei "Kunst trifft Flucht" im Arnulf-Rainer-Museum in Baden zeigen Frauen, die im Badener "Haus der Frauen" des Vereins Menschenleben untergebracht sind, ihre Kunstwerke. Sie geben außerdem beim "Begegnungsfest" mit interkulturellem Buffet Einblick in ihr Leben.
Was geht Menschen bei ihrer Flucht durch den Kopf? Welche Fragen stellen die Asylbehörden? Wie kann man die ständige Angst aushalten? Bei "Feel like a refugee" können Besucher einen "Erlebnisparcours" von Situationen durchlaufen und Aufgaben bewältigen, mit denen Flüchtlinge in ihrem Alltag in Österreich konfrontiert sind.
Die Ausstellung "All Human" im oberösterreichischen Steyr zeigt Porträts von Flüchtlingen und erzählt von ihrem Leben in Österreich. Unter dem Motto "Ankommen in Steyr" kann man mit Geflüchteten ins Gespräch kommen.
Der alljährliche Langer-Tag-der-Flucht-Fußballcup findet wieder bei SC Wiener Viktoria im 12. Bezirk statt.
Es gibt Gelegenheit zum gemeinsamen Kochen: etwa bei "Spice it up", wo iranische Flüchtlinge Schülerinnen und Schülern persische Rezepte beibringen. Auch im Frauenwohnhaus Clara in Graz, beim Begegnungsfest in einem Pfarrhaus in Villach und beim Teigtaschen-Workshop "Bolani" mit minderjährigen afghanischen Flüchtlingen in Frohnleiten wird gemeinsam gekocht.
Bei "Living Books" in der Brunnenpassage in Wien-Ottakring können auch heuer wieder Menschen als lebende Bücher über die Themen Flucht und Asyl befragt werden.
In Scharten in Oberösterreich begegnen sich Asylsuchende und Einheimische beim gemeinsamen "Obstklaubn". Am Viktor-Adler-Markt in Wien-Favoriten gibt es einen "Walk and Talk" mit geflüchteten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern. Und die Flüchtlingssiedlung "Macondo" in Wien-Simmering feiert mit Musik, Essen, Lesungen und Führungen ihr 60-jähriges Bestehen. Das vollständige Programm gibt es hier. (cmi, 29.9.2016)