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Europas Kapitän Clarke kann schon vor der 41. Auflage nicht vom Ryder Cup lassen. Auch am Sonntag will er Hand anlegen.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Andrew Redi

Chaska – Beinah ebenso viel Tradition wie der Ryder Cup hat das Häkerln oder auch Sticheln, das dem Vergleich der Golfspieler Europas und der USA vorausgeht. Vor der 41. Auflage ab Freitag in Chaska, Minnesota, häkerln vor allem die Europäer, und die Amerikaner werden gehäkerlt. Kein Wunder – Europa hat in diesem Jahrtausend bei sechs Siegen nur einmal verloren und darüber hinaus die Chance, mit einem vierten Triumph in Serie noch nie Dagewesenes zu schaffen. Die USA stehen schwer unter Druck.

Das Häkerln hat auch mit Tiger Woods zu tun. Der 14-fache Major-Sieger ist zwar wegen seiner Rückenprobleme außer Gefecht, US-Ryder-Cup-Kapitän Davis Love III bot Woods, der die Rolle des Taktikers übernehmen soll, jedoch als einen von vier Vizekapitänen auf, die sich um das zwölfköpfige Team kümmern.

Debatte um Woods

Für den Engländer Lee Westwood, der zum zehnten Mal Ryder Cup spielt, ist Woods' Nominierung fragwürdig. Woods selbst hatte beim Ryder Cup meistens wenig Erfolg, vor allem in den Doppeln. Die Mitspieler hatten so viel Respekt vor dem Superstar, dass keiner gerne mit ihm spielte. "Ich kann mir vorstellen, dass es für die USA kontraproduktiv sein wird, Woods einen Auftrag zu geben", stichelte Westwood. Der Brite hält es für möglich, dass sich Woods auch am Wochenende in den Vordergrund stellt, obwohl er, sagt Westwood, im Hintergrund bleiben müsste.

Westwood hat Love auch wegen dessen Umgang mit den Wildcards geneckt. Die vierte und letzte ging am Sonntag an Ryan Moore, der sich zuletzt beim PGA-Saisonfinale in Atlanta erst am vierten Extraloch dem Nordiren Rory McIlroy geschlagen geben musste. Damit stand fest, dass Love den zweifachen US-Masters-Sieger Bubba Watson übergangen hat, obwohl dieser der Beste der nicht direkt Qualifizierten war und Nummer sieben der Welt ist. Zuvor hatte Love den WRL-Neunten, Rickie Fowler, der all seine acht Partien bei zwei Ryder-Cup-Teilnahmen verlor, den Olympiadritten Matt Kuchar (vierte Teilnahme) und J. B. Holmes, beim US-Sieg 2008 dabei, mit Wildcards bedacht. Europas Kapitän Darren Clarke vergab nur drei Wildcards – an Westwood, den Deutschen Martin Kaymer und den Belgier Thomas Pieters.

Geeint treten die US-Amerikaner und Europäer an, wenn es ums Gedenken an Arnold Palmer geht. Geplant sind ein Videozusammenschnitt, eine Schweigeminute und ein Salut für den kürzlich verstorbenen siebenfachen Majorturnier-Sieger. (fri, sid, APA, 28.9.2016)