Bild nicht mehr verfügbar.

Der weltweite Treibhausgas-Ausstoß erreicht ein neues Rekord-Niveau.

Foto: AP/Ajit Solanki

Im September des Vorjahres lagen die CO2-Werte noch unter 400 ppm. Nun dürften sie dauerhaft darüber liegen – und wahrscheinlich noch weiter ansteigen.

Grafik: NOAA

Honolulu – Nicht nur die Durchschnittstemperaturen, auch die globalen CO2-Werte sorgen heuer für Rekorde: Obwohl in diesen Wochen üblicherweise die im Jahresverlauf geringsten Kohlendioxid-Konzentrationen gemessen werden, liegen sie immer noch über 400 ppm. Zum ersten Mal seit dem Beginn systematischer Erhebungen hat das Treibhausgas-Level damit diesen Schwellenwert nicht mehr unterschritten.

Üblicherweise sorgt das Wachstum der Pflanzen in den warmen Monaten der Nordhalbkugel für eine Reduktion der weltweiten CO2-Niveaus. Bisher lag dieses jährliche Minimum seit Aufzeichnungsbeginn stets unter 400 ppm (parts per million). Das hat sich nun geändert: Messungen des Mauna Loa Observatoriums und des Global Greenhouse Gas Reference Networks bestätigten, dass das CO2-Level 2016 dauerhaft über diesem Schwellenwert lag. Klimaforscher bezeichneten diese Zahl bisher als symbolische rote Linie – die somit überschritten wurde.

Neues Zeitalter

Laut Forschern des Mauna Loa Observatoriums liegt der aktuelle Kohlendioxid-Wert bei 400,91 ppm. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden noch 397,31 ppm festgestellt. Vor zehn Jahren waren es 378,61 ppm. Wissenschafter sind sich einig, dass wir damit endgültig in einem Zeitalter leben, in dem die Treibhausgaskonzentration höher sind als je zuvor seit mehreren Millionen Jahren.

Ralph Keeling, Direktor des CO2-Monitoringprogramms an der Scripps Institution of Oceanography, hält es für praktisch ausgeschlossen, dass die Kohlendioxid-Werte in den kommenden Wochen noch unter die 400-ppm-Marke rutschen könnten. "Wahrscheinlich wird er sogar über 401 ppm liegen", befürchtet er in einem aktuellen Blogeintrag. (red, 1.10.2016)