Kairo – In den arabischen Ländern schlug die Nachricht vom Tod Shimon Peres keine hohen Wellen. Die meisten Medien veröffentlichten eine trockene Meldung mit ein paar biografischen Daten. Jene Blätter, die auf ihren Webseiten Nachrufe verfassten, konzentrierten sich weniger auf Peres als Friedensstifter sondern unterstrichen seine Rolle in den Kriegen gegen die arabischen Nachbarn, zum Beispiel "Architekt der dreiseitigen Aggression gegen Ägypten 1956", sein Mitwirken in der atomaren Aufrüstung und seine Unterstützung für die Politik der Besetzung.

Offizielle Reaktionen gab es vorerst keine. Ägypten und Jordanien sind die beiden einzigen arabischen Ländern mit einem Friedensvertrag und diplomatischen Beziehungen mit Israel. Boykottaufrufe finden in der Bevölkerung aber großen Widerhall. In diesen Tagen gehen in Amman Aktivisten gegen den kürzlich beschlossenen Import von Erdgas aus Israel auf die Strasse. Ihr Motto: "Das Gas des Feindes ist Besetzung". (Astrid Frefel aus Kairo, 28.9.2016)