Wie kann der CO2-Ausstoß im Luftverkehr gesteuert werden? Während die Weltpolitik diese Tage in Montreal verbindliche Klimaziele für die Branche verabschieden will, rückt ein neues Online-Tool die Reisenden selbst in den Fokus.

Billig oder CO2-Ausstoß

So können Passagiere auf dem Internetportal überflieger.de ihre Suchergebnisse erstmals auch nach Emissionsausstoß sortieren lassen. Neben den Kategorien "billigster Flug", "schnellster Flug" und "bester Flug", finden User unter "CO2-Ausstoß" auch die umweltfreundlichste Flugoption.

Die neue Funktion basiert auf Daten, die im Rahmen einer Studie mit dem Royal Institute of Technology (KTH) in Stockholm ausgewertet wurden. Anhand verschiedener Faktoren entwickelten die Wissenschafter einen Algorithmus, mit dem sich der CO2-Ausstoß einzelner Flüge berechnen lässt. Der Algorithmus sei bereits erfolgreich an Hunderten von Flügen getestet worden, heißt es in einer Mitteilung von überflieger.de am Mittwoch.

Treibstoffverbrauch, Strecke, Flugzeugtyp und Passagierauslastung

Für die Berechnungen wurden demnach unter anderem der Treibstoffverbrauch beim Start, während des Fluges und der Landung sowie die zurückgelegte Strecke, der Flugzeugtyp und die Passagierauslastung der Maschine berücksichtigt.

Die Studie kommt zum Schluss, dass Flugreisen mit Low-Cost-Verbindungen durchschnittlich umweltverträglicher sind als mit Linienflügen. Dies weil durch die oftmals hohe Sitzplatzauslastung der Billigflieger der CO2-Ausstoß pro Passagier sinkt.

Die größte Ursache für einen höheren CO2-Ausstoß sind aber die Anzahl Stopps. Beispielsweise kann eine Zwischenlandung laut der Studie den CO2-Ausstoß einer Flugreise um fast die Hälfte erhöhen. Auch Luxussitze mit viel Beinfreiheit wirken sich negativ auf die Umweltverträglichkeit aus, gefolgt vom Alter der Flugzeuge. (APA, 28.9.2016)