Edeltraud Stiftinger, Geschäftsführerin des Austria Wirtschaftsservice (AWS), warnt davor, den Wandel in der digitalen Transformation – Stichwort Industrie 4.0 – zu ignorieren. "Es gibt nicht die Möglichkeit nicht mitzumachen, es passiert", sagte sie Dienstagabend bei einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für wissenschaftliche Wirtschaftspolitik.

Investitionsschub

Industrie 4.0 werde "die Stunde der Berater" und für einen Investitionsschub sorgen. Ob das "Internet der Dinge", wie Industrie 4.0 auch noch bezeichnet wird, auch einen Beschäftigungsschub bringt, lasse sich hingegen nicht eindeutig beantworten. Hier gebe es unter Experten "eine sehr hohe Bandbreite". Schlecht qualifizierte Personen würden aber ziemlich sicher unter noch mehr Druck kommen.

Laut Stiftinger ist Österreich aufgrund des hohen Industrieanteils von 18 Prozent für Industrie 4.0 in einer sehr guten Startposition, diese gelte es zu nutzen. Auffallend sei dass IT-Großkonzerne wie Google die digitale Transformation nutzen würden um in ganz neue Geschäftsfelder vorzudringen, wie etwa das autonome Fahren. Erst kürzlich wurde berichtet dass Apple sein vernetztes Elektroauto iCar möglicherweise beim Autozulieferer Magna in seinem Werk in Graz bauen könnte.

Plattform "Industrie 4.0 Österreich"

In Österreich wurde im Vorjahr die Plattform "Industrie 4.0 Österreich" eingerichtet, an der unter anderem das Infrastrukturministerium (bmvit), die Industriellenvereinigung (IV), die Arbeitskammer (AK), die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) und die Fachverbände der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) sowie der Maschinen, Metallwaren- und Gießerei Industrie (FMMGI) beteiligt sind. (APA, 28.9.2016)