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HP wird für seine Strategie im Druckerbereich heftig kritisiert

Foto: AP/Amendola

Viele Nutzer waren erstaunt, als ihre HP-Drucker nach einem "Sicherheitsupdate", das Mitte September ausgespielt wurde, plötzlich keine Druckerpatronen anderer Hersteller mehr annahmen. HP hielt sich damals bedeckt, doch mittlerweile ist klar: Das Update diente tatsächlich dazu, fremde Tinte von HP-Druckern fernzuhalten. Es ginge HP darum, seine "Innovationen und geistiges Eigentum zu schützen", so das Unternehmen. Das wurde nun von der Electronic Frontier Foundation, der vielleicht wichtigsten netzpolitischen Organisation, scharf kritisiert.

Vorwurf der Täuschung

HP habe die Neuerung als Sicherheitsupdate verschleiert und somit Kunden getäuscht, sagt die EFF. Zwar habe HP schon im März angekündigt, den Einsatz fremder Patronen einzuschränken, genauere Angaben dazu seien aber nicht erfolgt – was laut EFF heißt, dass Kunden, die bis September neue Drucker gekauft haben, in die Irre geführt worden sind. Die Organisation fordert, dass sich HP bei seinen Kunden entschuldigt und rasch die volle Funktionalität seiner Drucker wiederherstellt.

Petition gegen HP

Mittlerweile gibt es auch eine Petition, die sich an die Führungsspitze von HP richtet. Bis Mittwoch wurden fast zehntausend Unterschriften gesammelt. Die Entscheidung trifft auch Hersteller von Druckerpatronen, die weitaus günstiger als HP-Eigenprodukte verkauft werden. Um diese wieder nutzen zu können, müssen Nutzer eine ältere Firmware auf ihren Druckern installiert. Das ist aber relativ kompliziert. In der Zwischenzeit haben erste externe Hersteller laut Golem bereits angegeben, mit neuen Tintenpatronen die HP-Firmware austricksen zu können. (red, 28.9.2016)