Alles korrekt, hier gibt es nichts zu holen.

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Seoul/Wien – Man könnte, um hier gleich mal den Besserwisser zu spielen, einfach von Anfang an fehlerfreie Schilder produzieren. Aber gut, der Ursprung von alldem ist der Mensch, und der ist bekanntlich nicht perfekt. Um also auf den Punkt zu kommen: Wer sich zwischen 21. September und 4. Oktober in Seoul befindet, kann sich Geschenkgutscheine verdienen, indem er oder sie Fehler auf Schildern findet, die eine englische, japanische oder chinesische Übersetzung beinhalten. So wie dieses hier:

"Meeting Point" war eigentlich gemeint.

Wie die "Korean Times" berichtet, hat die Regierung der südkoreanischen Hauptstadt diese Aktion initiiert, weil mitunter eklatante Fehler auf Schildern zu sehen sind. Besonderer Fokus, so der Aufruf an Einheimische als auch an Touristen, soll auf Verkehrszeichen, Straßenkarten und Infoschilder bei Sehenswürdigkeiten gelegt werden.

Belohnung ausgeschrieben

Wer eine falsche oder zumindest missverständliche Übersetzung ausfindig macht, soll das entsprechende Schild fotografieren und das Bild per E-Mail den Behörden zukommen lassen. Als Belohnung wurden Geschenkgutscheine im Gesamtwert von 1,6 Millionen südkoreanischen Won, umgerechnet knapp 1300 Euro, ausgeschrieben. Wer den eklatantesten Fehler findet, so der Aufruf, wird mit einem Preis ("Award of Excellence") ausgezeichnet und erhält einen Geschenkgutschein im Wert von 200.000 Won (etwa 161 Euro).

Außerdem ruft Seoul, mit etwa 25 Millionen (inklusive Umgebung) derzeit die viertgrößte Stadt der Welt, ein achtzigköpfiges Inspektionsteam ins Leben, bestehend aus Studenten aus englischsprachigen Ländern sowie Japan und China, die ebenfalls Fehler auf Schildern aufspüren und den Touristenservice verbessern sollen.

"Konglish"

Im vergangenen Jahr hat sich Seoul internationalen Spott zugezogen, als bei einer Abstimmung der Slogan "I.Seoul.U" gewählt wurde, um die Stadt im Ausland zu bewerben. Geschlagen geben mussten sich "Seoulmate" und "Seouling" im Kampf um die Nachfolge von "Hi Seoul".

Kritisiert wurde aber, dass das neue Motto auf Englisch keinen Sinn ergebe. In den sozialen Medien kam es wenig überraschend zu Parodien. Geboren wurde dazu auch der Begriff "Konglish" für die koreanische Unart, englische Wörter so zu adaptieren, dass sie englischsprachige Menschen nicht verstehen. (ksh, 26.9.2016)

Liam Neeson aus dem Film "96 Hours" spricht eine gefährliche Drohung aus. Oder so ähnlich.