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Wien – Pro Kopf werden in Österreich im Jahr 8.920 Kilometer mit dem Auto gefahren. Das ist weniger als der EU-Schnitt, berichtete der VCÖ am Donnerstag. Der Schnitt der EU-28 liegt bei 9.380 Kilometer, in der EU-15 sind es sogar 10.290 pro Kopf, analysierte der VCÖ Daten von Eurostat.

"Die Bedeutung des Autos für die Mobilität in Österreich ist geringer als im EU-Schnitt. Aber für die Erreichung der Klimaziele von Paris werden auch hierzulande zu viele Kilometer mit dem Auto gefahren", betonte VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Am meisten wird pro Person und Jahr in Luxemburg Auto gefahren – mit 12.610 sogar dreimal so viele Kilometer wie im Land mit den wenigsten Autokilometern, Rumänien (4.290 km). Innerhalb der EU wird in 14 Staaten pro Person weniger Auto gefahren als in Österreich, im EU-15 Vergleich sind es mit Spanien, Portugal und Niederlande lediglich drei Staaten.

Aber: Mit rund 77 Milliarden Kilometern pro Jahr – das entspricht der Distanz von 255 Mal zur Sonne und wieder retour – wird auch in Österreich viel mit dem Auto gefahren.

EU-weit legen Öffis nur 18 Prozent der Wege zurück

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass nur in Großbritannien und in Italien heute pro Person weniger mit dem Auto gefahren wird als noch vor 20 Jahren. Dem gegenüber stehen sieben EU-Staaten, wo sich die mit dem Auto zurückgelegten Kilometer verdoppelt haben – jedoch von niedrigem Niveau aus.

Der VCÖ hat auch die Autokilometer im Vergleich zu den mit Bahn, Bus und städtischen Öffis gefahrenen Kilometer unter die Lupe genommen. Nur in Ungarn und Tschechien ist der Anteil der mit Bahn, Bus und städtischen Öffis gefahrenen Kilometer mit rund 34 Prozent höher als in Österreich (rund 27 Prozent).

EU-weit kommen öffentliche Verkehrsmittel nur auf 18 Prozent der zurückgelegten Distanz, in Deutschland sogar auf nur 15 Prozent. (APA, 22.9.2016)