Celina Blogsta.

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Mit Stolz blickt Google auf seine YouTube-Stars in Österreich. "Die österreichische Creator Community floriert – wir sind sehr glücklich mit der Entwicklung und Vielfalt. Es ist wunderbar zu sehen, wie KSFreak, Krappi und CelinaBlogsta eine große Fan-Basis außerhalb der österreichischen Grenzen anziehen", sagte der YouTube-Manager Ben McOwen-Wilson im Interview.

Als Director für Content Partnerships in Europa und Nordafrika war er am Mittwoch auch bei den 23. Medientagen in Wien. YouTube versorgt Videoblogger über den "Creator Hub" online mit Wissen darüber, wie sie erfolgreiche Videos produzieren, erklärte McOwen-Wilson.

Eigene Studios

In London, Berlin, Paris und anderen Städten hat YouTube eigene Studios eingerichtet, in denen Youtuber sich untereinander und mit Experten austauschen können. In Österreich sei ein solcher "YouTube Space" derzeit nicht geplant, aber Youtuber mit mehr als 10.000 Abonnenten könnten auch die Räumlichkeiten in Berlin und in den anderen Städten weltweit nützen, so McOwen-Wilson.

Youtuber verdienen an der Werbung mit, die YouTube vor den Videos abspielt. " Alles, was sie tun müssen, ist sich für die Monetarisierung zu entscheiden", erläuterte McOwen-Wilson. Wie lukrativ das für die Videoblogger ist, verrät Google nicht, nur so viel: Die Zahl der Kanäle, die im Jahr sechsstellige Erträge abwerfen, steigt Jahr für Jahr um 50 Prozent.

Schlüsselfaktor für den Erfolg von YouTube-Stars sei die authentische Kommunikation mit den Fans – "sowohl in den Kommentaren als auch im Video". "Fans lieben echte Leidenschaft zu einem Thema. Das ist es, worauf sie reagieren und was sie mit ihrer Aufmerksamkeit belohnen", sagt McOwen-Wilson. Creators müssten ein Vertrauensverhältnis zu ihren Fans aufbauen.

"Eine ganze Generation von Zuschauern sieht Videoinhalte nicht zur Ablenkung sondern um sich aktiv einzubringen"

Ganz generell funktioniere der Medienkonsum auf YouTube anders als im Fernsehen. "Eine ganze Generation von Zuschauern sieht Videoinhalte nicht zur Ablenkung sondern um sich aktiv einzubringen". Auf der ganzen Welt sei eine Generation mit YouTube aufgewachsen, so McOwen-Wilson. Für klassisches TV sei YouTube trotzdem keine Gefahr. Man arbeite auch mit zahlreichen Medien bei der Übertragung von Sport- und Unterhaltungsprogrammen zusammen. Auch hätten viele TV-Stationen sehr erfolgreiche YouTube-Kanäle.

Eigene Inhalte will YouTube aber auch in Zukunft nicht anbieten. Man setze stattdessen ganz auf die Creator Community. In den USA habe man aber kürzlich "YouTube Originals" gestartet, wo man mit den populärsten Bloggern sowie Hollywood-Talenten Inhalte "für den Superfan" produziere. Bisher seien 12 solcher Folgen veröffentlicht worden, bis Jahresende soll eine weitere Staffel folgen. "Im Rest der Welt investieren wir in die Macher, bieten Tools, Technologie und Bildungsressourcen an."

Angesichts des Interesses und des Hypes um YouTube-Stars denkt Google darüber nach, das auf Werbung basierende Geschäftsmodell zu adaptieren. "In den USA, Neuseeland, Australien und Mexiko haben wir YouTube Red eingeführt, ein werbefreies Abo-Angebot", sagte McOwen-Wilson. (APA, 21.9. 2016)