Oberösterreichs Integrationslandesrat Rudi Anschober von den Grünen möchte nicht nur gemeinnützigen Tätigkeiten für Asylwerber ausweiten.

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Linz – In der Debatte über die Öffnung des Arbeitsmarkts für Asylwerber erhöht Oberösterreich den Druck auf den Bund. In der Sitzung der Landesregierung am Montag segneten ÖVP, SPÖ und Grüne mehrheitlich ein umfassendes Maßnahmenpaket ab.

Die auf Initiative von Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) eingebrachte Resolution umfasst zehn Punkte. Gefordert wird unter anderem eine massive Ausweitung der gemeinnützigen Tätigkeiten für Asylwerber. Zu den derzeit 300 Plätzen sollen in Oberösterreich künftig zusätzliche 1.000 gemeinnützige Jobs zur Verfügung stehen. "Und nicht nur anlassbezogene Hilfsdienste in Gemeinden, sondern auch solche bei NGOs und Sozialhilfevereinen sollten möglich werden", so Anschober.

Mehr als 600 Jobs

Und es soll nach dem Willen Oberösterreichs für Asylwerber die Möglichkeit des Zugangs zum Arbeitsmarkt ab dem sechsten Monat des Aufenthalts geben. Anschober: "Aber nur im Bereich von Mangelberufen. Hier liegen derzeit allein in Oberösterreich mehr als 600 Jobs offen."

Doch noch ehe man den schwierigen Weg in Richtung Bund beschreitet, geht man auf Länderebene auf Verbündetensuche. "Es geht um eine Allianz der Bundesländer – wir werden bei der Flüchtlingsreferentenkonferenz nächste Woche in Graz das Paket den anderen Bundesländern schmackhaft machen."

Beschlossene Sache ist hingegen der Ausbau der Deutschkurse in Oberösterreich. Ein Förderpaket in der Höhe von 4,5 Millionen Euro – 60 Prozent trägt der Bund – wurde auf politischer Ebene verabschiedet. (Markus Rohrhofer, 20.9.2016)