Wien – Hans-Jörgen Manstein hielt am Dienstag seine letzte Eröffnungsrede bei den Medientagen. "Ab nächstem Jahr wird mein Geschäftsführer Oliver Stribl an meiner statt seine Worte an Sie richten", beendete Manstein seine Rede bei der diesjährigen Tagung. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender des Manstein-Verlags, der die Medientage veranstaltet.

Zuvor nutzte Manstein seine Rede, um – traditionellerweise – kritische Worte an die gesamte Branche zu richten. Schlecht weg kam dabei auch die Inseratenpolitik öffentlicher Stellen, die Medien laut Manstein in strukturelle Abhängigkeit brächte.

"Wohlmeinung forcieren"

Die Inseratenaktivitäten politischer Körperschaften hätten einen "unleugbaren Struktureffekt erzeugt", ihren Zweck beschrieb Manstein als "Forcierung der Wohlmeinung gegenüber politischen Akteuren aus Bund und Land" – für den Verleger eine "Fehlentwicklung"

Oliver Stribl war vor seinem Engagement als Manstein-Geschäftsführer bis 2015 Leiter des Wiener Presse- und Informationsdiensts und verwaltete damit den satten Werbeetat der Stadt. Er bedankte sich bei Manstein "für das Vertrauen – auch dafür, jemanden für die Geschäftsführung zu holen, der eher für die Einnahmen- als für die Ausgabenseite zuständig war". (red, 20.9.2016)