Wien – Der Weiterbestand der Alt-Wien-Kindergärten – zumindest was einzelne Standorte betrifft – erscheint nun wieder wahrscheinlicher: Wie Insolvenzverwalter Philipp Dobner am Montag mitteilte, gab es zuletzt intensive Verhandlungen mit Übernahmeinteressenten. Darunter befinden sich auch Kindergärtnerinnen.

"Besonders freut es mich, dass bei einem Standort ein Bestbot vorn lag, das von Mitarbeiterinnen dieses Standortes abgegeben wurde", berichtete Dobner. Diese wollten "unter Einsatz sämtlicher Ersparnisse" den Standort erhalten und hätten dafür sogar Darlehen aufgenommen.

Ein Standort hat schon einen neuen Eigentümer gefunden, wie am Montag bekannt wurde. Es handelt sich um eine Niederlassung im 8. Bezirk. Das teilte der Alpenländische Kreditorenverband am Montag mit.

Einigung vermutlich noch diese Woche

Laut dem Insolvenzverwalter werden vor allem Einzelverwertungen durchgeführt, in einigen Fällen könnten aber auch "Paketlösungen" gebildet werden: "Ich gehe davon aus, dass bei den meisten Standorten noch diese Woche eine Einigung erzielt werden kann."

Die in den nächsten Tagen in der Insolvenzdatei zu veröffentlichenden Schließungen der Standorte bilden laut Dobner die rechtlichen Voraussetzungen für die Übertragung an die jeweiligen Übernehmer: "Meine Zusage, dass auch noch diese Woche kein Kind auf der Straße stehen muss, habe ich eingehalten. Ich kann für die letzte Septemberwoche jedoch nicht ausschließen, dass es durch die Verwertung aller Standorte an verschiedene Übernehmer zu einer kurzzeitigen Betreuungslücke kommen kann."

Ehestmöglich wieder zur Verfügung

Es liege nunmehr allein "in der Sphäre" der neuen Betreiber, dafür eine gute Vorbereitungs- und Planungsarbeit zu leisten: "Mir gegenüber haben die Übernehmer die Absicht bekundet, die Betreuungsplätze zu erhalten und ehestmöglich wieder zur Verfügung zu stellen." (APA, 19.9.2016)