Granada – Ein Expertenteam hat in Andalusien die Suche nach dem Grab des Dichters Federico García Lorca (1898-1936) wieder aufgenommen. Der Verbleib des Leichnams gilt als eines der großen Geheimnisse aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs. Die Grabungen in der Nähe der Stadt Granada hätten am frühen Sonntagmorgen begonnen, zitierte die Nachrichtenagentur efe den leitenden Archäologen Javier Navarro.

Lorca war vor fast genau 80 Jahren zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges von Schergen des späteren Diktators Franco kaltblütig erschossen worden – mutmaßlich nicht nur wegen seiner linken politischen Einstellung, sondern auch wegen seiner Homosexualität. Anschließend wurde der bis heute meistübersetzte spanische Lyriker in einem Massengrab verscharrt.

Ergebnislose Suche

Die genaue Stelle ist bis heute unbekannt und bleibt ein Mysterium, das Wissenschafter schon lange zu lüften versuchen. Suchaktionen in den Jahren 2009 und 2014 waren ergebnislos geblieben. Nach neuen Hinweisen gräbt Navarros Team nun etwa 500 Meter von der Stelle entfernt, an der 2009 gesucht worden war. Bereits im Vorfeld hatte Navarro der Deutschen Presse-Agentur gesagt, es sei die "schwierigste Operation meiner Karriere". "Das ist, als würde man eine Nadel im Heuhaufen suchen." (APA, 19.9.2016)