Wien – Seit genau zehn Jahren können im "Vienna Open Lab" Schüler und Erwachsene ihren Forscherdrang stillen. 55.000 Besucher haben bisher in dem molekularbiologischen Mitmachlabor am Vienna Biocenter in Wien-Landstraße DNA aus Zwiebeln extrahiert oder ihre eigene Erbsubstanz analysiert.

Die Idee für ein offenes Labor wurde im Vorstand des Vereins "Dialog Gentechnik" nach US-Vorbild geboren, sagte die Leiterin des "Vienna Open Lab", Karin Garber. Der Verein, der mittlerweile "Open Science" heißt, ist nach wie vor Träger des Labors. Dieses fand auf Initiative von IMBA-Chef Josef Penninger seine Heimat in dem damals neu eröffneten Gebäude des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften am Vienna Biocenter.

Breite Zielgruppe

Nach zweijährigem Probebetrieb wurden ab 2006 acht Kursthemen angeboten. Mittlerweile können Besucher bereits aus 19 verschiedenen Kursen wählen, 2014 wurde angesichts erschöpfter Raumkapazitäten ein zweites Labor eröffnet. Drei Vollzeit- und zwei Teilzeitmitarbeiter sowie im Schnitt 24 Tutoren pro Monat betreuen die Aktivitäten.

Auch wenn mehr als die Hälfte der Besucher Schüler sind, verstehe sich die Einrichtung nicht als "Schülerlabor" sondern wolle bewusst gesamte Bevölkerung ansprechen, hieß es. Neben den regulären Kursen bietet das offene Labor zudem Kleinkinderpraktika, Fortbildungsseminare für Lehrer und Summer Science Camps an. Mittlerweile gibt es Spin-offs an der Uni Graz (seit 2008) und an der Fachhochschule Wels (seit 2011). (APA, 15.9.2016)