Robert Misik winkt für das Renner-Institut ab.

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Susanna Enk ist Favoritin als Parlamentssprecherin.

Cremer

Rudolf Gollia soll ins Verteidigungsministerium wechseln.

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Wien – Nach dem Tod von Karl Duffek, dem langjährigen Direktor des Karl-Renner-Institutes, wurde die Führungsposition in der politischen Akademie der SPÖ neu ausgeschrieben. Als möglicher Kandidat wird auch der Journalist Robert Misik genannt, der im Gespräch mit dem Standard allerdings abwinkt.

Er habe sich nicht beworben und wisse von der Präferenz, "hier eine gute Frau zu kriegen". Tatsächlich sind in der Ausschreibung im Sinne der Förderung der Geschlechtergleichstellung insbesondere Frauen eingeladen, sich zu bewerben. Das Renner-Institut ist die "Denkwerkstätte" der Sozialdemokratie, gewünscht wird laut Ausschreibung eine "Stärkung der Think-Tank-Funktion". Derzeit sind dort 18 Mitarbeiter beschäftigt, das Jahresbudget macht knapp 2,5 Millionen aus. Neun Landesstellen sind mit Kooperationsverträgen angeschlossen.

Als Präsident des Instituts fungiert der frühere Kanzler und Parteichef Alfred Gusenbauer, geschäftsführender Präsident neben Barbara Rosenberg ist Josef Cap. Besonders erwünscht waren weibliche Bewerbungen auch für die Leitung der Öffentlichkeitsarbeit im Parlament.

Am Freitag findet dazu ein Hearing statt. Eine Vorauswahl wurde von den Beratern von Deloitte getroffen. Eine Bewertungskommission wird Parlamentspräsidentin Doris Bures (SPÖ) einen Vorschlag unterbreiten. Sollte diese nicht den Erstgereihten oder die Erstgereihte nehmen, muss sie das begründen.

Als Favoritin wird in Parlamentskreisen, wie berichtet, die frühere Faymann- und Bures-Sprecherin Susanna Enk gehandelt. In den vergangenen fünf Jahren hatte den Job Rudolf Gollia inne, zuvor Sprecher des Innenministeriums, er wurde nicht verlängert. Gehandelt wird Gollia jetzt für eine Stelle im Verteidigungsressort. Ein Sprecher von Minister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sagt: "Es laufen Gespräche", fügt aber hinzu: "Es ist noch lange nichts spruchreif." (völ, 16.9.2016)