Der Erste Immobilienfonds errichtet in Wien-Favoriten derzeit gerade den Wohnturm "Hoch33".

Visualisierung: HNP arcitects ZT GmbH

Wien – Österreichische Immobilienfonds sammeln beständig mehr Anlegergelder ein. Per Ende August hatten die fünf heimischen Immo-KAGs fast 6,4 Milliarden Euro in Verwaltung.

Die Erste Immobilien KAG, mit dem "Erste Immobilienfonds" hinter dem "Bank Austria Real Invest" (Marktanteil: 48,23 Prozent) die Nummer zwei auf dem Markt (25,62 Prozent), lanciert nun ein neues Produkt: Der "Erste Responsible Immobilienfonds" liegt seit wenigen Tagen zur Zeichnung auf und verfolgt eine selbstauferlegte Nachhaltigkeitsstrategie. Damit meint man nicht in erster Linie Technik und Energieversorgung der Immobilien, in die investiert werden soll, sondern vornehmlich das Thema "soziale Nachhaltigkeit", wie Geschäftsführer Peter Karl erklärt. "Die Nutzung soll einen Zweck für die Menschen haben."

Großes Potenzial ortet Karl etwa in Sonderwohnformen wie studentischem oder betreutem Wohnen. Investieren will man aber auch in Immobilien mit infrastruktureller Nutzung: "Nahversorgung, Ärztezentren, Amtsgebäude, Forschung und Entwicklung, Bildung" nennt Karl als Beispiele. Dies alles ausschließlich in Österreich, denn der Responsible-Fonds wird – als erst zweiter heimischer Immo-Fonds nach dem Real Invest Austria – als mündelsicher verkauft.

100 Millionen Euro erwartet

Nach einer Sammelphase von drei Wochen ist am 3. Oktober offizieller Fondsstart. Karl und Co-Geschäftsführer Franz Gschiegl rechnen mit 100 Millionen Euro an Zuflüssen bis zum Jahresende.

Der Erste Immobilienfonds hat heuer bereits 230 Millionen Euro eingesammelt und hält aktuell bei 1,57 Milliarden an verwaltetem Fondsvermögen, davon 1,006 Milliarden an Immo-Vermögen. Vier von fünf Gebäuden stehen in Österreich, der Rest in Hamburg. Nach Nutzungsarten ist Wohnen mit 73 Prozent klarer Spitzenreiter, gefolgt von Büro (19 Prozent) und Retail (acht Prozent).

75 Millionen Euro an Zuflüssen erwartet man noch für heuer – beziehungsweise will man heuer noch annehmen. Weil das eingesammelte Geld gar nicht so schnell in Immobilien investiert werden kann, wird der Geldfluss limitiert, damit der Cash-Anteil des Fonds nicht zu groß wird. Dieser drückt nämlich die Performance: Während mit Bestandsobjekten eine Verzinsung von 4,7 Prozent erzielt wird, drücken laufende Bauprojekte (aktuell etwa der Wohnturm Hoch 33 in Wien) und der Cash-Anteil die Rendite nach unten, auf zuletzt 1,51 Prozent (Ein-Jahres-Rendite). Beim Responsible-Fonds werden Anleger in der Startphase mit maximal einem Prozent Rendite rechnen können, so Karl. (mapu, 15.9.2016)