Leipzig – Deutsche Biologen haben herausgefunden, dass Bäume unterscheiden können, ob einer ihrer Triebe von einem Reh abgefressen wurde oder ob eine rein mechanische Einwirkung wie etwa eine Sturmbö den Schaden verursacht hat.

Wie die Forscher im Fachjournal "Functional Ecology" berichten, reagieren junge Buchen und Bergahorne auf Sturmschäden mit der Produktion von Wundhormonen. Haben sie hingegen Rehspeichel registriert, kurbeln sie ihr Wachstum an und produzieren zudem Gerbstoffe, die den Appetit der Rehe zügeln.

Die Forscher um Bettina Ohse von der Universität Leipzig wiesen dies nach, indem sie Bäume austricksten: Sie simulierten, dass ein Reh an ihnen gefressen hat, indem sie die Schnittstelle mit echtem Rehspeichel aus der Pipette beträufelten. Kurz darauf erfassten sie die Konzentration der Hormone und der Gerbstoffe im Baum. (red, 14. 9. 2016)