Wien – Wählen kostet nichts, darf es natürlich auch nicht. Deshalb müssen Briefwähler ihre Wahlkartenkuverts nicht frankieren, die Portokosten trägt der Staat. Bürger, die im Ausland leben, werden allerdings immer wieder darauf hingewiesen, dass die ausländische Post womöglich nicht mitspielen könnte.

Das österreichische Generalkonsulat in New York hat Auslandsösterreicher nun sogar hochoffiziell informiert, dass sie besser Briefmarken kaufen sollten: "Wenn Sie Ihre Wahlkarte mit der Post selbst aus den USA nach Österreich zurücksenden, empfehle ich Ihnen, sie zu frankieren. Zwar sehen die österreichischen Bestimmungen die portofreie Rücksendung vor, das Generalkonsulat kann aber nicht garantieren, dass dies auch in den USA in der Praxis lückenlos eingehalten wird", steht in dem von Generalkonsul Georg Heindl gezeichneten Schreiben.

Österreicher, die in den USA leben, sind nun verunsichert: "Ist meine letzte Wahlkarte vielleicht auch gar nie angekommen?", fragt sich ein junger Mann, der in New York studiert hat. Beantworten wird ihm das niemand können. Der Absender steht auf einer Wahlkarte schließlich auch nicht.

3,70 Euro für Stimmabgabe

Selbst in direkten Nachbarländern herrscht bezüglich der Frage "Frankieren oder nicht?" vielerorts Unsicherheit. Auch ob die Deutsche Post unfrankierte Wahlfracht weitertransportieren würde, ist scheinbar unklar. In einer Berliner Postfiliale war man diesbezüglich geteilter Meinung. "Ja klar", erklärte eine Beschäftigte, eine andere sagte: "Nein, lieber frankieren", sie sei sich nicht so sicher. Was tun? Zur Sicherheit haben etliche Wählerinnen und Wähler einfach bei der letzten Wahl, der aufgehobenen Stichwahl, 3,70 Euro draufgeklebt. (bau, mika, 9.9.2016)