Das Project Wing macht Fortschritte.

Foto: Google

Als Amazon vor einiger Zeit, ein Projekt zur Auslieferung von Paketen via Drohne öffentlich machte, hielten so manche Beobachter dies zunächst für einen Scherz. Doch dem Unternehmen ist es mit dieser Idee durchaus ernst – und es ist bei weitem nicht das einzige damit. Unter dem Namen Project Wing wird auch bei der Google-Mutter Alphabet eifrig an Lieferdrohnen gearbeitet, nun soll dieses Unterfangen in einen ersten – und ziemlich speziellen – Testlauf gehen.

Burrito

In Kooperation mit Chipotle will Alphabet künftig Burritos via Drohne zustellen, heißt es in einem Bericht von Bloomberg. Das Ganze versteht sich als Testlauf, insofern ist natürlich auch das Liefergebiet eng begrenzt. Im konkreten Fall auf den Campus der Virginia Tech Universität. Trotzdem handelt es sich damit um den größten bisherigen Test entsprechender Technologie. Die US-Luftfahrtsbehörde FAA hat das Unterfangen bereits offiziell genehmigt.

Das Essen wird dabei von einem Food-Truck der auf mexikanisches Essen spezialisierten Restaurantkette Chipotle geliefert. Bei einer Bestellung holt sich die Drohne diese dort ab, fliegt zum Besteller und lässt das Essen über eine Winde zu diesem herab. Der gesamte Ablauf wird dabei autonom von der Drohne übernommen, allerdings stehen für den Testverlauf jederzeit Piloten bereit, um im Problemfall eingreifen zu können. Diese Auflage wurde von der FAA für die Zusage zum Testprogramm erteilt.

Zielsetzung

Bei Alphabet erhofft man sich aus dem Testlauf mehrere Erkenntnisse: Einerseits habe man absichtlich die Auslieferung von Essen gewählt, da diese im Vergleich zu normalen Paketen herausfordernder sei. Zudem hofft man aber mit einem erfolgreichen Test die FAA davon zu überzeugen, den Weg für kommerzielle Drohnenlieferungen freizumachen. Die Daten aus dem Test sollen jedenfalls helfen, ein neues Regelwerk für den Flugverkehr in niedrigen Höhen zu erstellen.

Bei Alphabet legt man große Hoffnungen in die Technologie: Drohenzustellung könnte in Zukunft die Art, wie die Konsumenten online einkaufen grundlegend verändern, da eine fast umgehende Zustellung möglich sei. Zudem könnte dadurch auch der CO2-Ausstoß reduziert werden, da klassische Lieferfahrzeuge wegfallen. (apo, 9.9.2016)