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Jill Stein sprühte "I approve the message" auf die Baggerschaufel.

Foto: AP/Alicia Ewen/KX News

Chicago/Washington – Die grüne US-Präsidentschaftskandidatin Jill Stein (66) muss sich nach einer Demonstration gegen eine Ölpipeline wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung verantworten. Die Behörden im Bundesstaat North Dakota leiteten am Mittwoch Ermittlungen gegen die Politikerin und ihren Vize Ajamu Baraka ein, nachdem sie einen Bulldozer mit roter Farbe besprüht hatte.

Stein drohen nun maximal 30 Tage Gefängnis, eine Geldstrafe oder beides. Allerdings gilt der Haftbefehl nur im Bundesstaat North Dakota.

Gegen das Bauprojekt protestiert der Stamm der Sioux, die Ureinwohner sehen ihre Wasserversorgung gefährdet und kritisieren die Zerstörung heiliger historischer Stätten.

30 Tage Gefängnis

Der Polizei im Bezirk Morton zufolge verschaffte sich Stein gemeinsam mit Baraka und rund 200 weiteren Demonstranten am Dienstag Zugang zu einem Gelände, auf dem die Bulldozer standen. Dort hätten sie Eigentum zerstört, einige Protestierende hätten Messer und Äxte bei sich gehabt sowie Masken getragen. Bauarbeiter waren zu dem Zeitpunkt nicht anwesend.

Die Politikerin, die in Umfragen auf zwei bis fünf Prozent kommt, veröffentlichte auf Twitter ein Bild, das sie beim Besprühen der Baumaschine zeigt. "Ich hoffe, die Behörden von North Dakota ermitteln gegen die wahren Zerstörer", schrieb sie dazu.

Die Pipeline soll 1.900 Kilometer lang sein und außer durch North Dakota durch drei weitere US-Staaten führen. Da sie unter dem Missouri River gebaut werden soll, sehen die Sioux ihre Wasserversorgung bedroht. Demnach wurden durch die Bauarbeiten zudem bereits mehrere Stätten zerstört. Mitglieder anderer Stämme solidarisierten sich mit den Sioux und campieren seit Monaten in der Region. (APA, AFP, 8.9.2016)