Die Entwicklung des Milchpreises in der EU.

Grafik: APA

Wien – Die Talsohle beim Milchpreis könnte erreicht sein, die Agrarmarkt Austria ortet einen "Hoffnungsschimmer beim Erzeugermilchpreis". Der ausbezahlte Preis für die Bauern lag im Juli im Schnitt bei 29,8 Cent pro Kilogramm und damit leicht über dem Vormonat. Gegenüber dem Juli 2015 war er allerdings weiterhin um 8,9 Prozent niedriger, zeigt der aktuelle AMA-Marktbericht.

Vor allem Bauern, die nur konventionelle Milch produzieren, sind seit mehr als einem Jahr in einer prekären finanziellen Lage. Für konventionelle Milch ohne Heumilchzuschlag erhielten sie im Juli nur 26,6 Cent pro Kilogramm oder 32,5 Cent mit Heumilchzuschlag. Biobauern sind aufgrund der relativen Biomilchknappheit in einer komfortableren Lage. Sie erhielten 39,5 Cent oder 45,5 Cent mit Heumilch. Insgesamt wurden im Juli 254.618 Tonnen Milch angeliefert – ein Rückgang um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Antrag auf Beihilfen ab Donnerstag möglich

Seit Donnerstag können die Bauern bei der AMA EU-Beihilfemaßnahmen zur Milchmengenreduktion beantragen. Diese sollen die Milchmenge reduzieren und so das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage verbessern. Das EU-Hilfspaket sieht eine "Milchreduktionsbeihilfe" auf EU-Ebene vor (150 Millionen Euro, 14 Cent pro Kilogramm nichtangelieferter Milch) sowie eine "außergewöhnliche Anpassungsbeihilfe" (350 Millionen Euro für alle Mitgliedsstaaten, 5,86 Millionen Euro für Österreich).

Für die EU-Milchreduktionsbeihilfe wird der Zeitraum Oktober bis Dezember 2016 im Vergleich zum Referenzzeitraum Oktober bis Dezember 2015 herangezogen. (APA, 6.9.2016)