Hangzhou – Die führenden Industrie- und Schwellenländer wollen intransparente Steueroasen an den Pranger stellen und drohen ihnen mit Sanktionen. Im Entwurf der Abschlusserklärung des G20-Gipfels im ostchinesischen Hangzhou bekräftigten die Staats- und Regierungschefs, das vor einem Jahr beschlossene Programm im Kampf gegen Steuertricks und Profitverlagerung (BEPS) voranzutreiben.

Steuerinformationen sollen ausgetauscht werden. Zudem will man Entwicklungsländer unterstützen, ihre Fähigkeiten zum Eintreiben von Steuern zu verbessern. Die im Kampf gegen Steuerflucht federführende Organisation der Industrieländer (OECD) wurde aufgefordert, eine Liste von Ländern oder Territorien vorzubereiten, deren Steuersysteme nicht internationalen Standards für Transparenz entsprechen. Die Liste soll auf dem nächsten Gipfel 2017 in Hamburg vorgelegt werden. "Gegen aufgeführte Hoheitsgebiete werden Gegenmaßnahmen erwogen."

Klarheit über die wahren Eigentümer von Unternehmen sei lebenswichtig für ein Funktionieren des internationalen Finanzsystems. So könnten Möglichkeiten für Korruption, Steuerflucht, Terrorfinanzierung und Geldwäsche verhindert werden, heißt es in dem Papier. (APA, 5.9.2016)