Wien – Ein 62-jähriger Mann, der am Freitagnachmittag in Wien-Floridsdorf die Zeche für ein Bier geprellt hat, ist gestorben, als ihn drei Verfolger auf dem Boden fixiert haben. Laut Polizeisprecherin Michaela Rossmann war der Mann blau angelaufen und nicht ansprechbar, als die Exekutive eintraf. Gegen die Verfolger wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, eine Obduktion soll die Todesursache klären.

Der 62-Jährige hatte in einem Lokal am Franz-Jonas-Platz ein Bier getrunken und weigerte sich, dieses zu bezahlen. Er geriet mit einer Kellnerin in Streit und flüchtete daraufhin in Richtung Bahnhofshalle. Laut Polizei verfolgten ihn die Kellnerin und drei Zeugen des Vorfalls und stellten ihn zur Rede. Daraufhin soll der 62-Jährige eine Stahlrute gezogen und Drohungen ausgestoßen haben.

Einer der Zeugen entriss dem 62-Jährigen die Rute und brachte ihn zu Boden. Die drei männlichen Verfolger fixierten den 62-Jährigen, bis die Polizei eintraf. Die Beamten bemerkten bereits die bläuliche Verfärbung des Mannes. Sie riefen die Rettungskräfte und begannen mit Reanimationsmaßnahmen, welche die Berufsrettung nach ihrem Eintreffen fortsetzte. Doch alles war umsonst. Der 62-Jährige starb noch im Rettungswagen.

Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, übernahm die Ermittlungen. Rossmann zufolge wies der 62-Jährige keine offensichtlichen Verletzungen, zum Beispiel eine Kopfblessur, die vom Sturz auf den Boden herrühren könnte, auf. Auch waren zunächst keine Hämatome oder Würgemale festzustellen. Die Todesursache lag damit zunächst völlig im Dunkeln und sollte bei einer gerichtsmedizinischen Obduktion geklärt werden. (APA, 3.9.2016)